Das erste russische Team der F1-Geschichte war nur ein Jahr dabei. Seit gestern Nacht um exakt 11:11 Uhr stehen die Unterschriften unter dem Übernahmedeal von MF1 Racing durch den niederländischen Sportwagenhersteller Spyker.

"Wir haben seit 6 Monaten an diesem Deal gearbeitet, trotzdem mussten wir zuletzt 24 Stunden am Tag arbeiten, um den Deal an diesem Wochenende abzuschließen", erklärte Michiel Mol. Ein niederländisches Nationalteam nach dem japanischen Vorbild von Super Aguri wird es aber nicht geben. "Es wird definitiv nicht nur niederländische Fahrer geben. Hoffentlich gibt es in ein paar Jahren welche, aber wir wollen vor allem eines: das Beste von allem - Fahrer, Sponsoren, Teammitglieder."

Den Anfang machte man mit der Verpflichtung von Technikchef Mike Gascoyne. Aber auch bei den Motoren werden interessante Varianten gehandelt. Neben Cosworth-Power ist auch Ferrari im Gespräch. "Die Chance besteht", sagte Spyker-Chef Victor R. Muller. "Ferrari wäre eine tolle Chance, aber vorerst gehen die Diskussionen mit allen Motorenlieferanten weiter - noch können wir also nichts dazu sagen." Die lange zurückreichenden Verbindungen zu Mercedes-Benz und Maybach werden den Niederländern aber wohl kaum Mercedes-Triebwerke einbringen. "Das ist nicht sehr wahrscheinlich."

Einen Grand Prix in den Niederlanden wird es aber wohl so schnell nicht wieder geben. "Ich wünschte, dass es einen Holland GP in Zandvoort gäbe, und ich werde alles dafür geben ihn zu ermöglichen, aber ich sehe kaum eine Chance dafür", erklärte Mol.

Das Ziel von Spyker MF1 Racing ist es die niederländischen Autos bekannter zu machen. "Die F1 ist das wichtigste Marketingtool für einen Hersteller. Die einzige Alternative wäre das WM-Finale der Fußball-WM", betonte Victor R. Muller. "Die F1 findet im Gegensatz zur Fußball-WM aber alle zwei Wochen statt." Deshalb könne nichts die F1-Arena als Marketingwerkzeug überbieten.