Ein bisschen Warten ist noch angesagt, bevor das Berufungsgericht der FIA am 23. August endlich den finalen Spruch zu den Schwingungsdämpfern verkündet. Oder auch nicht. Denn sollte das Verfahren nicht nach dem Geschmack von Renault ausgehen und die Masse-Dämpfer endgültig verboten werden, dann kann sich der Chefingenieur des Rennstalls, Pat Symonds, durchaus auch vorstellen, in Berufung zu gehen. Grund für das Verfahren war, dass die Stewards in Hockenheim die Dämpfer für legal erklärt hatten, nachdem die FIA sie zuvor verboten hatte.

"Ich glaube, wir müssten natürlich unsere Position überdenken, aber wir sind so davon überzeugt, dass die Entscheidung (der Stewards) aufrecht erhalten bleibt - die technischen Argumente sind so überwältigend - wir haben über diese Vorgangsweise noch gar nicht nachgedacht", sagte Symonds. Die Wahrscheinlichkeit eines Einspruchs im Fall einer Niederlage wird auch deswegen gesteigert, weil Renault als Erfinder der Schwingungsdämpfer anscheinend am meisten unter deren Verbot zu leiden hat.

Während sich Renault mit Verbot oder Nicht-Verbot seiner Dämpfer beschäftigt, hat sich Ross Brawn auch zu Wort gemeldet und seine Sicht der Dinge offen gelegt. Er argumentiert dafür, dass die Sache endlich ruhen gelassen werden sollte: "Es gab schon viele Gelegenheiten, wo wir mit der Einschätzung (der FIA) der Situation nicht einverstanden waren. Aber wenn es zu der Situation kommt, dass wir sie regelmäßig durch die Stewards anzweifeln, dann wird es chaotisch." Der Kampf um den Konstrukteurstitel zieht sich eben auch auf der Argumentationsebene weiter.