Für den Ferrari-Teamboss war das Rennen auf dem Hungaroring, wie schon das ganze Wochenende, ein Wechselbad der Gefühle. "Wir waren zu Beginn des Rennens deutlich zu langsam", sagte er. "Als die Piste dann trocknete, waren wir sehr schnell, konnten diesen Vorteil aber nicht ausnutzen."

Selbst über die schnellste Rennrunde von Felipe Massa konnte sich Todt nicht so recht freuen. "Das stimmt, aber es gelang nur, wenn er die richtigen Reifen hatte."

Der schwärzeste Moment im Rennen für Todt war sicherlich die Berührung von Heidfeld und Schumacher, bei der die Spurstange von Schumachers Ferrari brach. Er wollte nicht beschreiben, was er da fühlte, sagte nur: "Ich habe gehört, was Michael uns übers Radio gesagt hat: dass sein Auto unfahrbar ist und er aufhören muss."

Todt gab zu, dass es wohl besser gewesen wäre, den Ehrgeiz des Deutschen übers Radio zu bremsen. "Wir wollten ihn nicht stören", sagte Todt. "Aber im Nachhinein kann man sagen, dass wir ihm wohl etwas hätten sagen sollen. Aber das sagt sich so leicht, wenn alles vorbei ist."

In der WM steht Ferrari nun fast ähnlich da wie vor Ungarn, sie haben nun aber ein Rennen weniger, um den Vorsprung von Alonso aufzuholen. "Es gab Phasen im Rennen, da hätte es viel schlimmer kommen können, und andere, wo es nach einer erheblichen Verbesserung der Lage aussah", sagte er. "Aber das gehört zum Rennfahren. Die Enttäuschung hätte aber auch größer sein sollen als sie jetzt ist."

Auf die Strafe gegen Schumacher im Freien Training wollte Todt gar nicht mehr eingehen. "Ich habe da eine Meinung, aber jeder, der die Bilder sieht, kann sich da seine eigene Meinung bilden."