Es gibt sie noch, die Realisten in der Formel 1. Obwohl man im Falle von Christian Klien vielleicht auch von einem Pessimisten sprechen könnte. "Ich denke, dass wir es hier eher schwierig haben werden", meinte der Österreicher nach dem ersten Tag in Magny Cours. Die Aussage überraschte umso mehr, da Klien eigentlich gute Gründe hatte, warum es nicht so gut lief. "Wir sind mit den weichen Reifen rausgefahren und haben geschaut, wie die funktionieren. Aber es war heute so heiß, dass die weichen Reifen hier gar nicht funktioniert haben. Nach 13 Runden waren sie speziell auf der Vorderachse total kaputt", sagte er.

Doch auch wenn Klien meint, es werde mit den harten Pneus am Samstag etwas besser ausschauen, sieht er noch die eine oder andere Baustelle: "Wir waren auf den falschen Reifen, die Balance vom Auto hat sich nicht ganz so gut angefühlt und wir waren auf den Geraden zu langsam. Wir fahren morgen mit ein bisschen weniger Flügel, damit wir auf den Geraden etwas besser dabei sind, aber es wird hart werden." Aus eigener Kraft in die Top Ten zu kommen, hält der Österreicher für ein schwieriges Unterfangen.

Abseits der Erwartungen für das Wochenende sprach Klien auch noch über die neuen Regeln, vor allem über die Streichung der Freitagsfahrer. "Das ist natürlich schwierig für den dritten Fahrer und vor allem für die jungen Fahrer, weil der Freitag immer eine gute Möglichkeit war, sich zu präsentieren, sein Talent zu zeigen und in der Formel 1 auch vor den Medien zu fahren", meinte der Red Bull-Pilot.

Er sah allerdings auch die positiven Seiten dieser Änderung: "Die Idee ist, dass der Freitag ein Testtag wird, wo den ganzen Tag getestet werden kann. Was natürlich wieder positiv ist, weil dann viel, viel mehr gefahren wird und auch die Einsatzfahrer mehr zum Fahren kommen. Du kannst viel mehr Sachen fürs Rennwochenende austesten. Es wird auch im Endeffekt für die Zuschauer interessanter, weil einfach den ganzen Tag Formel-1-Autos fahren."