Die Vorstellung, die Michael Schumacher und Felipe Massa in Indianapolis gaben, war eindrucksvoll und erinnerte schon fast wieder an alte Zeiten, als die beiden Roten an der Spitze ihr eigenes Rennen fuhren. Der Dritte, Giancarlo Fisichella, hatte am Ende einen Rückstand von mehr als sechzehn Sekunden, der amtierende Weltmeister Fernando Alonso als Fünfter gar achtundzwanzig. Bei Renault geht man allerdings davon aus, dass diese Ferrari-Dominanz kein Zeichen ist, dass die Scuderia diese Leistung auch in den kommenden Rennen zeigen kann.

Wie bei Renault geht man auch bei Ferrari selbst davon aus, dass die Vorstellung in Indy ein einmaliges Ereignis war, auch wenn der Kampf um den Titel in der zweiten Saisonhälfte sicher enger werden wird als das in den ersten neun Rennen der Fall war. Ferraris technischer Direktor Ross Brawn konnte es selbst kaum glauben, wie überlegen seine beiden Autos den Grand Prix der USA gewonnen haben. "Ich war über den Zeitabstand überrascht," erklärte er gegenüber Autosport, "so etwas haben wir das ganze Jahr noch nicht gesehen. Natürlich war ich sehr positiv überrascht, aber ich gehe nicht unbedingt davon aus, dass das richtungsweisend für die Zukunft ist. Ich denke, dass die nächsten Rennen wieder viel enger sein werden."

Renault-Chef Flavio Briatore glaubt, dass die Reifen in Indianapolis der ausschlaggebende Faktor waren. "Wir waren in Kanada so schnell und hier hat sich nichts geändert - außer die Reifen. Jetzt werden wir mal abwarten, was in Magny-Cours passiert." Die Hoffungen bei Ferrari für das Rennen in Frankreich am 16. Juli gehen in eine ganz andere Richtung. "Das war ein guter Schritt für uns," meinte Ross Brawn. "Der Abstand in der Meisterschaft beträgt jetzt neunzehn Punkte und das sind weniger als noch vor zwei Rennen. Fernando muss nur ein Mal ausfallen und wir ein gutes Ergebnis haben und es ist alles wieder offen."