McLaren-Mercedes ist seit ein paar Rennen wieder etwas stärker. In Montreal hatte Kimi Räikkönen sogar die Chance zu siegen. Doch die schnellste Rennrunde ist für ihn noch nicht das Zeichen, dass das Team auf der Spitze angekommen ist. "Auf der einen Runde war ich vielleicht der schnellste, und das Qualifying kriegen wir auch schon besser hin, aber es fehlt noch an Konstanz während des Rennens", sagte er in Indianapolis. "Da ist das Auto noch nicht gut genug."

Laut Räikkönen hinkt sein Team noch etwas hinter Renault her. Mit Ferrari sei die Lage noch komplizierter. "Da hängt das Kräfteverhältnis von der Strecke und von den Reifen ab", sagte er. "Wir müssen uns eher mit Renault vergleichen, und da waren wir in Montreal schon sehr stark."

Den Sieg kostete ihn vor allem das Problem mit der Kupplung. "Wir haben immer wieder Probleme damit gehabt", erzählt er. "Manchmal, wenn die Kupplung neu ist, bleibt sie hängen, aber das ist bisher immer von allein weg gegangen. In Montreal aber nicht. Man weiß auch nie, was da besser ist. Manchmal muss man voll aufs Gas steigen, manchmal soll man genau das nicht tun. In Montreal konnte ich beim zweiten Stopp zwar den Gang einlegen, aber als ich dann Gas gab, würgte das den Motor ab."

Dann kam noch sein eigener Fehler in der vorletzten Runde hinzu. "Ich hatte da schon auf mehreren Runden Probleme, da lagen so viel Sand und ganze Asphaltbrocken", sagt er. "Es war mein Fehler, aber es macht keinen so großen Unterschied für mich, ob man Zweiter oder Dritter ist."

Da das Team in letzter Zeit das Auto deutlich verbessert hat, sieht Räikkönen sogar Chancen dafür, dass er dieses Jahr noch ein Rennen gewinnen kann. "Ich hoffe, dass das möglich ist", sagt er. "Das Auto ist nicht mehr so hoffnungslos wie noch vor ein paar Monaten. Es ist in jedem Gebiet etwas besser geworden, aber leider immer noch nicht schnell genug. Und auch nicht leicht zu fahren."

Räikkönen ist sich sicher, dass sich die Michelin-Blamage vom letzten Jahr nicht wiederholen wird. "Das sind jetzt ganz andere Reifen", sagt der Finne, der letztes Jahr trotz der Gefahr gerne gefahren wäre. "Ich finde, dass man damals etwas übertrieben hat, aber wenn die Gesetze hier so sind, dass man bei einem Risiko im Gefängnis landen kann, dann will man das natürlich vermeiden."

Räikkönen verriet auch etwas über die Reifenstrategie des Teams für das Wochenende. "So weit ich weiß, haben wir hier andere Michelin-Reifen als Renault", sagte er. "Das kann aber natürlich gut oder schlecht für uns sein."