Nico Rosberg schlug in der Formel 1 ein, wie es sich für einen Weltmeistersohn gehört: Mit starken Auftritten in einem Auto, das viele nicht für konkurrenzfähig gehalten hatten. Danach ließen ihn das Glück und die Zuverlässigkeit aber etwas im Stich. Deshalb war Nico nach dem letzten Rennen in Silverstone schon etwas enttäuscht.

Einerseits, weil sein Auto nicht schnell genug war um WM-Punkte einzufahren und andererseits, weil sein vermutlich stärkstes F1-Rennen bislang unbeachtet blieb. "Silverstone war eines meiner besten Rennen, genauso stark wie Bahrain, aber es hat kein Mensch ein Wort darüber verloren - das ist etwas komisch und daran muss ich mich noch gewöhnen", gestand Nico in Montreal. "Als Team müssen wir noch weiter nach vorne zu kommen; neunte Plätze reichen uns nicht mehr."

Bei den Testfahrten in Monza lief es schon besser: "Der Test verlief sehr gut: Wir waren immer vorne dabei und sehr schnell." Überhaupt ist Nico mit seiner Debütsaison nach 8 Rennen mehr als glücklich. "Ich bin zufrieden. Ich habe einen guten Eindruck hinterlassen, sehr wenige Fehler gemacht und mich kontinuierlich gesteigert."

Für den Kanada GP hat er sich ein klares Ziel gesteckt: "Wenn alles gut gelaufen wäre, hätten wir in Silverstone Achter werden können. Hier sollten wir also ein bisschen weiter vor fahren."

Jetlag plagt ihn nach der langen Flugreise nicht. "Das ist ideal für mich hier: Spät ins Bett und spät aufstehen. So fühle ich mich super wohl. Es könnte nicht besser sein." Genauso gut gefällt ihm die Stadt, die von vielen Mitgliedern des F1-Tross als Lieblingsreiseziel genannt wird.

"Die Atmosphäre ist toll - ich war total begeistert, als ich in einen Laden rein gegangen bin, hing ein Riesenposter von mir an der Decke", staunte Nico. "Das war absolut klasse - denn ich bin solche Dinge noch nicht gewohnt." Genauso wenig ist er den Circuit Gilles Villeneuve gewohnt. "Ich kenne die Strecke nur aus dem Simulator und da ist sie nicht schlecht. Aber mal sehen, wie es im Auto ist."