Vor dem Wochenende erwarteten vor allem Renault und Fernando Alonso eine starke Gegenwehr von McLaren Mercedes. Zwar rechneten die Weltmeister nicht damit, dass die Chrompfeile plötzlich besser als sie selbst sein würden, aber vor Ferrari sah man die Silbernen schon.

Die Zeitenlisten des Freitags sprachen jedoch eine andere Sprache: McLaren fand sich im Nirgendwo wieder. Während einige Experten die Silbernen mit einem schweren Auto und einer anderen Strategie spekulieren sahen, sind andere davon überzeugt, dass McLaren am Nürburgring unter dem gleichen Problem wie in Imola leidet: Sie sind nicht schnell genug.

Unterstützung erhält diese These von den wie immer wenig emotionalen Sätzen Kimi Räikkönens. "Wir waren am Freitag noch nie so schnell", versuchte er zunächst keine Unruhe aufkommen zu lassen. "Unsere Rundenzeit ist noch vernünftig, aber wir müssen noch am Auto arbeiten."

Die angeblichen technischen Verbesserungen am Auto und am Motor spielte der Finne herunter. "Das Auto ist weitestgehend das gleiche wie in Imola." Gleiches gilt für die Probleme: "Ich bin nicht überrascht, denn wir hatten beim letzten Rennen die gleichen Probleme", sagte er über den großen Rückstand zur Spitze.

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug gab sich zu diesem Thema wenig aussagefreudig. "Unsere Zeiten waren im Renntrimm nicht schlecht." Mehr war aus dem Schwaben nicht herauszuholen. Und auch Juan Pablo Montoya blickte nur in die Zukunft: "Wir sind zuversichtlich, dass wir im Qualifying und Rennen konkurrenzfähig sein werden." Die Frage ist nur mit wem?