Fernando Alonso ruderte am Samstag zwar massiv zurück, behauptete, seine angebliche Kritik am Renault-Team sei missverstanden worden, er hätte nur gesagt, dass er keine besondere Vorzugsbehandlung genossen habe, weil Renault eben immer beide Fahrer gleich behandle.

Doch das klingt für Insider sehr nach einem politischen Rückzug, wohl auch auf teaminternen Druck hin, nachdem die Alonso-Äußerungen überall sehr viel Staub aufgewirbelt hatten. Tatsache ist: Es gibt tatsächlich einige Punkte, über die sich Alonso teamintern immer wieder beschwert und die auch aus seiner Sicht durchaus nachvollziehbar sind.

So wünscht er sich zum Beispiel während des Rennens immer sehr detaillierte Informationen über die Gesamtsituation, über die Positionen der wichtigsten Konkurrenten über Funk, um sich ein genaues Bild machen zu können. Die aber, so erfuhr motorsport-magazin.com aus internen, eher Alonso als der Briatore-Symonds-Front nahe stehenden Renault-Kreisen, bekommt er nicht, weil Symonds das für überflüssig hält...

Oder eben die Tatsache, dass er sich für seine Crew ein paar andere Leute wünschte - die man ihm ebenfalls nicht zuteilte. Er wolle, dass man auf ihn eingeht und ihm dadurch Wertschätzung zeigt, Respekt für seine Leistungen und seinen Einsatz - und dieses Gefühl habe er eben nicht, unter anderem deswegen wohl auch der frühzeitige Deal Ende letzten Jahres mit McLaren-Mercedes.

Der Fehler, den der Weltmeister gemacht habe, so auch seine Freunde, sei aber gewesen, dass er sich am Freitag, als er seine Anklagen vorbrachte, nicht präzise genug ausgedrückt habe, worum es ihm eigentlich gehe - schließlich kennt ja kaum jemand die internen Hintergründe. So klang das ganze nach einem wilden Rundumschlag, der auch außerhalb des Renault-Teams auf sehr wenig Verständnis stieß und ihn selbst schlecht aussehen ließ.