Am Köcheln war die Diskussion um Toro Rosso und die leistungsbeschränkten V10-Motoren ja schon den ganzen Winter über. Nachdem Vitantonio Liuzzi jetzt in Bahrain die sechstschnellste Zeit hin legte und auch Scott Speed und Neel Jani sich mitten zwischen den Großen platzierten, flammte sie natürlich sofort wieder auf.

Schließlich schimpfen die anderen Teams schon lange, dass die Umrechnungsformel, nach denen die FIA die V10-Motoren drosselt - Reduzierung des Lufteinlasses auf 77 mm Durchmesser und Drehzahlbegrenzung auf 16.700 Umdrehungen - falsch sei. Sie würde den alten V10-Triebwerken einen deutlichen Leistungsvorteil gegenüber den V8-Triebwerken gewähren.

Außerdem sei die Ausnahmeregelung sowieso nur getroffen worden, um ein kleines, unterfinanziertes Team wie Minardi über Wasser zu halten - und nicht, um von einer Truppe wie Toro Rosso, die mit Red Bull im Rücken über ganz andere Mittel verfüge, ausgenutzt zu werden.

Gerhard Berger, der neue Toro-Rosso-Mitbesitzer, versuchte dann auch prompt, die Leistung seines Teams erst einmal herunterzuspielen, um den Debatten erst einmal den Wind aus den Segeln zu nehmen: "Es ist Freitag, wir sind zum Schluss mit neuen Reifen gefahren, was viele andere nicht getan haben, wir waren hier schon beim Testen, hatten also deshalb den Vorteil, schon mit einer guten Grundabstimmung herzukommen. Außerdem müssen wir unsere erprobten Motoren vielleicht ein bisschen weniger schonen als die anderen ihre ganz neuen..."

Die Absicht ist klar: Bei Toro Rosso will man verhindern, das die FIA doch noch einmal über die Formel nachdenkt und sie vielleicht ändert.