Wer den amtierenden Weltmeister an den ärgsten Konkurrenten der Vorsaison verliert, dürfte darüber nicht gerade glücklich sein. Wer den amtierenden Weltmeister ein Jahr im Voraus an den ärgsten Konkurrenten der Vorsaison verliert, dürfte darüber noch weniger erbaut sein.

Doch bei Renault bleibt man angesichts des feststehenden Abgangs von Fernando Alonso zu McLaren Mercedes gelassen. "Wir werden 2007 ein gutes Team haben", sagt RenaultF1-Präsident Patrick Faure. Einen Superstar möchte der ebenfalls scheidende Boss trotzdem nicht verpflichten.

"Wir haben ein ganz besonderes Talent junge, neue, sehr talentierte Fahrer zu finden. Ich bevorzuge es, wenn möglich, einen neuen Star zu erschaffen anstatt ihn einfach auf dem Markt zu kaufen." Das sei die Philosophie von Renault. "Und genau so möchten wir auch in Zukunft verfahren. Wir würden gerne weitere Stars erschaffen, wie wir das mit Alonso getan haben."

Einer dieser Staranwärter steht bereits bei Renault unter Vertrag: Der Finne Heikki Kovalainen ging aus dem Nachwuchsprogramm der Franzosen hervor und ist in diesem Jahr offizieller Testfahrer des Teams. Allerdings prophezeite Flavio Briatore schon im letzten Jahr, dass Kovalainen zu "90 Prozent" in der Saison 2007 Rennen bestreiten wird.

Darüber würde sich Kovalainen natürlich nicht beschweren. "Flavio hat darüber noch nichts zu mir gesagt, aber es ist kein Geheimnis, dass ich gerne Rennen fahren will." Vorerst möchte er jedoch, genauso wie Faure, die anstehende Saison abwarten und sehen wie er sich mit dem R26 schlägt.

"Ich glaube an mich und daran, dass ich eine gute Chance habe ein Stammcockpit zu erhalten." Der Abgang von Alonso dürfte dabei weniger seine Chancen auf ein Stammcockpit steigern, als vielmehr jene von Giancarlo Fisichella.

Dennoch sieht Kovalainen seine Ausgangslage gelassen: "Für mich macht das keinen großen Unterschied. Ich möchte mir meinen Stammplatz durch meine eigenen Fähigkeiten verdienen und nicht weil andere Fahrer ein Team verlassen." So sprechen Stars von morgen. Patrick Faure dürfte das gefallen.