Die Saison 2005 hat bewiesen: Die Verantwortlichen in Maranello mussten reagieren, wenn sie ihre Fans zufrieden stellen möchten. Deshalb konzentrierte sich Ferrari bereits ab Mitte der verkorksten Saison 2005, auf den neuen Renner; den 248 F1.

In Italien ist man zuversichtlich, dass der 248 F1 einen großen Schritt in eine erfolgreiche Zukunft bedeutet. Wir haben uns den neuen Boliden für Sie genauer angeschaut.

Der erste Blick verrät bereits, dass es sich beim neuen Modell, von außen gesehen, eher um eine Evolution des Vorjahresboliden handelt. Doch ein Blick unter die Haube macht deutlich, dass der 248 F1 ein komplett neues Auto darstellt. "Die Aerodynamik befindet sich noch in einer frühen Phase und wird bis zum ersten Rennen noch geändert", verriet Chefdesigner Aldo Costa. "Das Chassis ist komplett neu. Dadurch konnten wir die Gewichtsverteilung optimieren und das gesamte Auto leichter bauen."

Der 248 F1 ist eine Evolution der erfolgreichen Vorgänger., Foto: Sutton
Der 248 F1 ist eine Evolution der erfolgreichen Vorgänger., Foto: Sutton

Während die Vorderradaufhängung wenige Änderungen aufweist, stellt die Hinterradaufhängung eine komplette Neukonstruktion dar. Dies verlangten die neuen Bridgestone Reifen. Des Weiteren verbergen sich unter der Motorhaube ein neues Getriebe sowie ein neues Differenzial.

Auch wenn die Aerodynamik auf den ersten Blick ein wenig unspektakulär aussieht, erkennt man beim genaueren Hinsehen einige innovative Details:

Die Rückspiegel befinden sich am äußeren Ende der Seitenkästen, ein Novum in der Formel 1. Diese Position garantiert einen sauberen Luftstrom Richtung Heckflügel. Die Nase ist eine komplette Neukonstruktion und weist, Richtung Cockpit, eine kleine Welle auf. Ferrari nutzt damit das Reglement bis ins letzte Detail.

Die Bargeboards vor den Seitenkästen, sind weiterhin unverändert, werden jedoch aller Voraussicht nach bis zum Saisonstart durch neue Windabweiser ersetzt. Die Seitenkästen selbst wurden kleiner, da der neue V8 nach weniger Kühlluft verlangt als die alten Zehnzylinder-Maschinen. Die Verjüngung der Seitenkästen zum Chassis wurde zwar größer, fällt jedoch nicht so radikal aus wie bei manch anderen Teams. Red Bull Racing wurde zum Beispiel für seine extreme Bauweise mit gravierenden Kühlproblemen bestraft.

Der Frontflügel erinnert - noch - an den F2005., Foto: Sutton
Der Frontflügel erinnert - noch - an den F2005., Foto: Sutton

Der Frontflügel mit seinem tiefer gesetzten Vorflügel, bekam eine neue Seitenfläche, welche von nun an ohne extra Abtriebshilfen auskommt. Der Ferrari 248 F1 besitzt keine Chimneys, also Kamine, auf den Seitenkästen; auch wenn dies einige Fotos vermuten lassen. Was wie Kühlluftkamine aussieht, ist in Wahrheit ein kleiner Flügel, einen Flügel der die Strömung am Heck beruhigen soll. Auf diese Weise konnte Ferrari auf zusätzliche Kühlluftauslässe verzichten.

Dafür bauen die Italiener auf viel Abtrieb am Heck. Der verstellbare Flap am Heckflügel wurde in der Mitte über den Hauptflügel gezogen, was den Piloten mehr Anpressdruck garantieren soll. Auch vertrauen die italienischen Ingenieure wieder auf einen Zusatzflügel vor dem eigentlichen Heckflügel. Dieser Zusatzflügel tauchte das erste Mal bei Minardi auf und ist zwischen den Batmans aufgehängt.

Dass der neue Wagen einen Schritt vorwärts bedeutet ist klar, ob es jedoch für den Gewinn der Weltmeisterschaft reicht, wird sich zeigen. Die ersten Testfahrten gaben den Fans bislang allen Grund zur Hoffnung.