Der Transfermarkt in der Königsklasse. Ungewöhnlich früh stehen viele Schlüsselpositionen fest. Nur noch wenige Cockpits sind zu vergeben - bei den Rennsitzen gibt es de facto nur noch ein großes Fragezeichen - den zweiten Platz bei BMW Sauber F1. Und was die dritten Fahrer respektive die Testpilotenjobs betrifft, werden im Rahmen der heute Montag gestarteten Wintertests laufend weitere Stellen besetzt.

Der Holländer Robert Doornbos wird morgen Dienstag bei den Barcelona-Tests in einen Red Bull-Cosworth klettern. Er möchte sich als dritter Fahrer bei den roten Bullen empfehlen. Laut einem Bericht der Salzburger Nachrichten soll der 24jährige den Job jedoch bereits innehaben, eine Aussendung soll morgen vom Stapel gehen. Die beiden Mateschitz-Teams wären dann fix belegt: David Coulthard und Christian Klien als Einsatzpiloten sowie Robert Doornbos als Freitagsfahrer bei Red Bull Racing. Vitantonio Liuzzi und Scott Speed als Einsatzfahrer sowie Neel Jani als Freitagspilot bei der Scuderia Toro Rosso.

Unterschrieben hat auch Ricardo Zonta - der Brasilianer hat seinen Testfahrervertrag bei Toyota um ein Jahr verlängert und ist somit auch wieder der offizielle Ersatzpilot des Teams. Und auch Altpilot Olivier Panis wird dem Team als Edeltester treu bleiben. Treu bleiben wird auch der Finne Heikki Kovalainen, der bei Renault wie zuvor Fernando Alonso als Testpilot aufgebaut wird.

Kein Kovalainen, kein Wheldon - bleibt Villeneuve?., Foto: Sutton
Kein Kovalainen, kein Wheldon - bleibt Villeneuve?., Foto: Sutton

Und weil IRL-Champion Dan Wheldon laut seriösen Information der Kollegen von Autosport beim IRL-Team von Chip Ganassi unterschreiben wird, gibt es nur noch wenige Kandidaten für den de facto einzigen freien Rennsitz, jenem von BMW Sauber F1. Sowohl Kovalainen als auch Wheldon galten bislang als mögliche Anwärter auf den Sitz von Jacques Villeneuve. Der Kanadier hält bekanntlich einen gültigen Sauber-Vertrag in seinen Händen, das Team hat sich bislang jedoch nicht zu diesem Abkommen bekannt und sich die Möglichkeit einbehalten, den Ex-Weltmeister auszubezahlen. Von den kolportierten möglichen Alternativen blieb eigentlich nur noch der McLaren-Langzeittester Alex Wurz übrig, dessen Silberpfeil-Vertrag am Jahresende ausläuft. Für ihn würden seine herausragenden technischen Qualitäten sprechen, zudem konnte er als Montoya-Ersatzmann auch beweisen, dass er noch über den nötigen Rennbiss verfügt. Zudem würde er gewaltiges Insiderwissen von McLaren zu BMW transferieren, weshalb anzunehmen ist, dass Ron Dennis dem Perchtoldsdorfer ein nicht minder gewaltiges finanzielles Angebot vorlegen wird. Alles in allem sind die Chancen des Jacques Villeneuve auf einen Verbleib wieder gestiegen...

Bleiben dürfte auch Tiago Monteiro, auch wenn sich MF1 Racing-Teamchef Colin Kolles bislang weigerte, seine Verpflichtung als zweiter Einsatzfahrer neben Wunschfahrer Christijan Albers zu bestätigen. Bei dem früheren Jordan-Team ist auch die Stelle als dritter Fahrer noch zu haben.

Für den Job als Freitagspilot bei Honda gilt Weltmeistersohn Nelson Piquet Jr. als aussichtsreicher Kandidat. Das von Honda aufgekaufte ehemalige British American Racing-Team wird 2006 nach dem Absturz auf Platz 6 der Konstrukteurs-WM mit den Startnummern 11 und 12 antreten. Weil Neuzugang Rubens Barrichello eine nahezu unheimliche Affinität zur Startnummer 11 aufgebaut hat - der Brasilianer errang all seine Kart-Titel sowie den ersten Rennsieg und auch den Gewinn der Formel Ford-Meisterschaft mit der Startnummer 11 - verzichtete Jenson Button auf die ihm zustehende 11, ein nettes Einstandsgeschenk. Button erklärte: "Ich habe keine Affinität zu irgendeiner Nummer - außer vielleicht der Nummer 1, mit welcher ich hoffentlich voller Stolz antreten werde, nachdem ich Weltmeister geworden bin. Und da ich weiß, welch spezielle Bedeutung diese Nummer für Rubens hat, dachte ich, es sei eine nette Geste, ihm diese zu überlassen." Augenzwinkernder Zusatz: "Ich hoffe nur, dass ihm die 11 nicht allzu viel Glück bereitet."

Unklar ist noch, ob das ominöse elfte Team, Aguri-Honda, die Chassis-Frage lösen kann. Sollte man tatsächlich mit alten Arrows-Boliden antreten dürfen oder eine andere Lösung finden, wären noch zwei weitere Renncockpits zu haben. Neben Takuma Sato, um den das Team eigentlich errichtet wird, wäre der Brite Anthony Davidson ein heißer Tipp...