Die "fliegenden" oder besser rasenden Holländer in der Formel 1 - 13 von ihnen haben es in die Formel 1 geschafft. Ein großer Name ist Jos Verstappen. Er wurde und wird von den Fans wegen seines Fahrstils bewundert - er verfügt über einen der größten Fanklubs in der Szene. Er fuhr, mit Unterbrechungen, von 1994 bis 2003 für Rennställe wie Benetton, Simtek, Arrows, Tyrrell, Stewart, Honda (Testpilot) und Minardi. Im schwarzen Minardi beendete der 33jährige Ende 2003 - vorerst - seine lebhafte Karriere. Von einem Rücktritt hat er jedoch nie gesprochen - und es wäre nicht das erste Mal, würde Verstappen wieder zurückkehren. Er ist quasi das Stehaufmännchen der Königsklasse.

Doch die Situation hat sich grundlegend verändert. Mit Christijan Albers hat sich in diesem Jahr ein neuer Holländer als Fixstarter bei Minardi ein Cockpit gesichert, natürlich auch mit der Hilfe von holländischen Geldgebern. Und auch der junge Robert Doornbos, Testfahrer bei Jordan, träumt von einem Einsatzcockpit. Für Jos Verstappen scheint da kein Platz mehr zu sein - zumindest auf der Finanz- respektive Sponsoren-Ebene. Für 2005 versuchte man, zumindest in der Champ Car-Serie ein Cockpit zu ergattern.

Auf seiner Homepage erklärt Verstappen: "Ohne Sponsoren ist auch das sehr schwierig. Ich würde ein gutes Angebot sofort mit beiden Händen ergreifen, aber da die Saison 2005 bereits zur Hälfte gelaufen ist, sind die Voraussetzungen auch hier nicht ideal." Eine schwierige Zeit also für den Vollblut-Racer - er überbrückt sie gemeinsam mit seinem jungen Sohn an den Kart-Rennstrecken dieser Welt - Verstappen lacht: "Max hat jetzt fünf Kartrennen in Serie gewonnen - er ist irrsinnig schnell..."

Groll hegt Verstappen übrigens keinen. Als die Verpflichtung von Christijan Albers für 2005 bekannt gegeben wurde, erklärte "Jos The Boss" leger: "Das ist wirklich gut für den holländischen Motorsport. Und Paul Stoddart ist ein fantastischer Kerl, Minardi ist ein gutes Team."

Mit seinem Minardi wird Verstappen-Nachfolger Christijan Albers, der sein F1-Cockpit erst nach mehreren Anläufen erobern konnte, die Holländer erfreuen - selbst wenn es derzeit keinen GP von Holland gibt. Am 7. August wird der 26jährige die Straßen von Rotterdam unsicher machen - im Rahmen des Events "Maasside Monaco". Albers möchte sich bei seinen Fans für deren Unterstützung bedanken und seinen Landsleuten eine gute Show liefern - gegenüber F1Racing erklärte er: "Ich habe vor, viel Gummi auf dem Asphalt zu lassen."