Der Große Preis von Deutschland hatte ein furioses Finale zu bieten. Geschuldet war dies dem Regen, der einem bis dahin unaufgeregten Rennen die richtige Würze verlieh. Alles sah nach einem Sieg für Lokalmatador Sebastian Vettel aus, ehe der Ferrari-Pilot auf feuchter Strecke die Kontrolle über seinen Wagen verlor und den Triumph im Kiesbett des Hockenheimrings begrub.

Davon profitierte Lewis Hamilton, der nach einer sensationellen Aufholjagd vom 14. Startplatz gewann. Bis zu seinem Abflug hatte Vettel ein fehlerfreies Rennen gezeigt, und auch die Ferrari-Crew erwies sich in Bestform. Bei seinem einzigen Reifenwechsel in Runde 25 wurde Vettel in 2,09 Sekunden abgefertigt - der schnellste Boxenstopp der bisherigen Saison.

"Es gibt nicht viel zu sagen: Ich habe einen kleinen Fehler gemacht, der große Auswirkungen auf das Ergebnis hatte", meinte Vettel. "Ich habe einfach ein bisschen zu spät für die Kurve gebremst, dadurch blockierten zunächst die Vorderräder und dann die Hinterräder, deshalb konnte ich nicht einlenken. Bis dahin hatte ich alles richtig gemacht."

Der einsetzende Regen, der allerdings nur Teile des Hockenheimrings benetzte, sorgte nicht nur auf der Strecke für jede Menge Action, sondern bescherte auch den Boxencrews viel Arbeit. Viele Piloten gingen Risiko und wechselten, als die ersten Regentropfen fielen, auf Intermediates - zu früh, wie sich bald herausstellte, sodass sie nach wenigen Runden auf Slicks zurückwechseln mussten.

Dieses Schicksal ereilte auch den Viertplatzierten Max Verstappen, der wie sechs andere Piloten, insgesamt drei Mal die Boxen aufsuchte. Bei seinem dritten Stopp, als der Red-Bull-Pilot seine abgefahrenen Intermediates gegen Slicks eintauschte, wurde er in 2,31 Sekunden abgefertigt - der zweitschnellste Stopp des Rennens.

Der drittschnellste Stopp auf dem Hockenheimring ging an Charles Leclerc. Sauber wechselte am Wagen des Monegassen die Reifen in 2,33 Sekunden und prolongierte damit die seit einigen Rennen andauernde starke Form im DHL Fastest Pit Stop Award. Insgesamt gab es in Hockenheim 40 Stopps - Schwerstarbeit für die Boxencews.

Alle Boxenstopps des Deutschland GP 2018

FahrerTeamZeit
S. VettelFerrari2.09
M. VerstappenRed Bull2.31
M. EricssonSauber2.33
S. VandoorneMcLaren2.49
M. VerstappenRed Bull2.6
F. AlonsoMcLaren2.66
P. GaslyToro Rosso2.72
L. StrollWilliams2.73
C. SainzRenault2.78
C. LeclercSauber2.81
C. LeclercSauber2.85
V. BottasMercedes2.94
B. HartleyToro Rosso2.96
P. GaslyToro Rosso2.96
N. HulkenbergRenault2.98
L. HamiltonMercedes2.98
R. GrosjeanHaas3.02
B. HartleyToro Rosso3.04
K. RaikkonenFerrari3.06
F. AlonsoMcLaren3.09
N. HulkenbergRenault3.13
E. OconForce India3.14
L. StrollWilliams3.16
K. MagnussenHaas3.19
M. VerstappenRed Bull3.21
K. RaikkonenFerrari3.34
S. VandoorneMcLaren3.36
R. GrosjeanHaas3.43
C. SainzRenault3.76
N. HulkenbergRenault3.79
C. SainzRenault3.81
F. AlonsoMcLaren4.04
C. LeclercSauber4.11
S. SirotkinWilliams4.14
R. GrosjeanHaas5.41
K. MagnussenHaas7.49
S. SirotkinWilliams7.51
S. PerezForce India8.74
K. MagnussenHaas15.24
V. BottasMercedes15.97

DHL Fastest Pit Stop Award: Red Bull bleibt in Führung

In der Gesamtwertung des DHL Fastest Pit Stop Award bleibt Red Bull Racing überlegen in Führung. Die Bullen thronen mit 303 Punkten an der Spitze des Klassements, gefolgt von Ferrari mit 173 Zählern. Platz drei belegt Sauber (161) vor Mercedes (147) und Williams (117).