"Bei diesem Event wurde so viel Zerrüttung verursacht. In all meinen Jahren im Motorsport habe ich nie zuvor so viel Zerrüttung gesehen. Und es wäre total vermeidbar gewesen", sagte Lebendlegende Sir Jackie Stewart in einem Gespräch mit BBC Radio Five Live. Natürlich bezog sich der dreifache Formel 1-Weltmeister auf den Grand Prix der USA. Im Raum stand aber die Rücktrittsaufforderung von Paul Stoddart an den FIA-Präsidenten Max Mosley - Jackie Stewart erklärte dazu: "Das muss man in Betracht ziehen."

Stewart erläuterte: "Wenn so etwas im normalen Geschäftsleben passiert und die Management-Struktur derart in Frage gestellt wird, sind die Leute an der Spitze angreifbar." In Jackie Stewarts Augen ist das größte Problem des FIA-Präsidenten ein massiver Vertrauensverlust bei vielen Teamchefs: "Er muss sich darüber im Klaren sein. Man kann nicht regieren, wenn die Menschen nicht hinter dir stehen. Sie müssen dir vertrauen können. Er hat es schon ein paar Mal übertrieben und der letzte Vorfall, als man keinen Kompromiss finden konnte, ist eine wirkliche Bedrohung."

Er selbst interessiere sich nicht für den Job des FIA-Präsidenten, sagte Jackie Stewart. Und: "Ich denke nicht, dass es jemand sein sollte, der aus dem Sport kommt. Dieser Sport verfügt über das größte Kapitalinvestment und ich denke er sollte professionell von Experten geführt werden."

Sollten die Teams nach einer drakonischen Bestrafung am Mittwoch den kommenden Grand Prix von Frankreich boykottieren, wäre das "skandalös", findet Jackie Stewart. "Der Sport kann dann sicher nicht mehr unter dieser Führung weiter bestehen, sollte ein Boykott abgehalten werden. Die Formel 1-Teams werden von internationalen Firmen unterstützt - wenn nicht gefahren wird, ist das inakzeptabel."