Jerez: Button am letzten Tag Schnellster

Weil er gemeinsam mit David Coulthard in einem Privatflugzeug nach Goodwood jettete, wo zurzeit das berühmte Festival auf dem Programm steht, fuhr Jenson Button mit seinem B·A·R nur am Vormittag - und nach 83 Runden markierte der Brite eine Bestmarke von 1:17.154 Minuten. Am Nachmittag konnte diese Zeit von den restlichen 15 Fahrern nicht unterboten werden.

WM-Leader Fernando Alonso fehlten nach 117 Runden allerdings nur wenige Tausendstelsekunden auf die Pace. Den zweiten Renault steuerte Tester Franck Montagny, der mit 118 Runden der fleißigste Pilot des Tages war und Platz 6 der Tagesliste belegte. Der Franzose musste am Nachmittag seinen R25 neben der Strecke ausrollen lassen.

Hinter Alonso auf Platz 3 der große WM-Rivale des Spaniers, Kimi Räikkönen im McLaren. Der "Ice-Man" war nach 61 Runden nur zwei Zehntel langsamer als Bestzeithalter Button. Weil Alex Wurz wegen Nackenproblemen die Heimreise nach Österreich antrat, musste Pedro de la Rosa kurzfristig für den Perchtoldsdorfer einspringen. Doch nach nur zwei Runden wurde aus einem geplanten Longrun ein Veryshortrun - wegen eines Motorenproblems musste De la Rosa an die Box kommen. Erst später konnte er weitere 93 Runden drehen, reihte sich auf Rang 8 ein.

Einen ermutigenden 4. Platz erzielte Felipe Massa im Sauber - und war damit nur unwesentlich langsamer als Kimi Räikkönen. Aber auch der Brasilianer musste am Nachmittag wegen eines mechanischen Problems zur Seite fahren und aus seinem Sauber klettern.

Die Toyota-Piloten Jarno Trulli und Ricardo Zonta unternahmen für Reifenhersteller Michelin einige Longruns. Trulli mit drei Zehntel Rückstand auf Platz 5, Zonta wurde 13.

Takuma Sato ereilte am Vormittag nach 28 Runden ein Motorschaden, weshalb er wie sein B·A·R-Kollege Jenson Button auch nach Goodwood flog. In der Zeitenliste findet man Sato auf Rang 7. Der Japaner äußerte sich positiv zu seiner Testarbeit, wenngleich "ich noch nicht das volle neue Aerodynamik-Set an meinem Auto hatte - das hat Jenson eingesetzt, weshalb ich mich auf seine Daten verlassen muss", wie er den Kollegen von Autosport-Atlas vor seinem Abflug erklärte. Die weitere Testarbeit erledigten Anthony Davidson (14.) und Enrique Bernoldi (11.) für das Team.

BMW-Williams kam ebenfalls mit einem neuen Aerodynamik-Set nach Jerez, musste dieses jedoch wegen Kühlproblemen am Donnerstag modifizieren. Die Williams-Crew sorgte für eine Schrecksekunde an den Boxen, als bei einem simulierten Boxenstopp am Wagen von Antonio Pizzonia eine Stichflamme emporschlug, die aber sofort wieder gelöscht werden konnte. Pizzonia fuhr nach 80 Umläufen die neuntschnellste Rundenzeit, er war dabei um zwei Zehntel schneller als Einsatzpilot Nick Heidfeld, der Platz 10 belegte.

Einen Zwischenfall erlebte auch Red Bull-Pilot David Coulthard. Wegen eines seltsamen Bremsproblems kam der Schotte in der ersten Kurve von der Strecke ab. Nach 60 Runden belegte DC den 12. Platz. Die beiden Tester Vitantonio Liuzzi und Scott Speed bilden die Schlusslichter der heutigen Zeitentabelle. Liuzzi fehlten nach 101 Umläufen rund 2,5 Sekunden auf die Spitze, bei Speed waren es um zwei Zehntel mehr. Die Tests in Jerez wurden mit dem heutigen Tag abgeschlossen.

Die Testzeiten aus Jerez

Platz Fahrer (Team) Reifen Zeit Runden
1. Jenson Button (B·A·R) M 1:17.154 83
2. Fernando Alonso (Renault) M 1:17.197 117
3. Kimi Räikkönen (McLaren) M 1:17.349 61
4. Felipe Massa (Sauber) M 1:17.375 87
5. Jarno Trulli (Toyota) M 1:17.430 112
6. Franck Montagny (Renault) M 1:17.549 118
7. Takuma Sato (B·A·R) M 1:17.559 28
8. Pedro de la Rosa (McLaren) M 1:17.658 95
9. Antonio Pizzonia (Williams) M 1:17.970 80
10. Nick Heidfeld (Williams) M 1:18.136 68
11. Enrique Bernoldi (B·A·R) M 1:18.570 47
12. David Coulthard (Red Bull) M 1:18.619 60
13. Ricardo Zonta (Toyota) M 1:18.668 99
14. Anthony Davidson (B·A·R) M 1:18.678 36
15. Vitantonio Liuzzi (Red Bull) M 1:19.681 101
16. Scott Speed (Red Bull) M 1:19.885 41

Barcelona: Zweiklassengesellschaft

Wie sehr die Formel 1 in zwei Klassen unterteilt ist, sah man heute bei den Tests in Barcelona. Während Michael Schumacher seinem Ferrari-Teamkollegen Rubens Barrichello mit seiner Rundenzeit von 1:15.688 Minuten mehr als eine Sekunde abknöpfte, mühte sich das Jordan-Team mit dem neuen EJ15B ab.

Viele Runden konnten nicht absolviert werden, aber im Gegensatz zu gestern konnte man immerhin fahren. Narain Karthikeyan war nach 27 Runden um 2,9 Sekunden langsamer als der Weltmeister. Der Dritte des USA-GP, Tiago Monteiro, war nach 13 Runden um 6,5 Sekunden langsamer als die Pace.

Die Testzeiten aus Barcelona

Platz Fahrer (Team) Reifen Zeit Runden
1. Michael Schumacher (Ferrari) B 1:15.688 95
2. Rubens Barrichello (Ferrari) B 1:16.767 78
3. Narain Karthikeyan (Jordan) B 1:19.381 27
4. Tiago Monteiro (Jordan) B 1:22.134 13