Wie ist es den Österreichern in Indianapolis ergangen? Schlecht bis gar nicht - könnte man sagen. Schlecht - weil Patrick Friesacher in seinem Minardi ausgerechnet bei dem Rennen, bei dem er echte Podiumschancen hatte, mit einem Getriebeproblem zu kämpfen hatte - der erste und der zweite Gang waren ausgefallen. "Damit war das Rennen für mich gelaufen. Ich musste froh sein, dass mein Getriebe nicht völlig den Geist aufgab", sagte der Kärntner.

Natürlich kann sich Friesacher über die drei WM-Punkte für den sechsten und letzten Platz nicht wirklich freuen. Aber: "Dem Team bringen sie eine Menge Geld." Und das wiederum kann das Team brauchen. Dass dieser Grand Prix der Lächerlichkeit ein Armutszeugnis war, ist auch Friesacher bewusst: "Wir brauchen uns nicht wundern, wenn im nächsten Jahr nur noch ein Viertel der Zuschauer kommt."

Gar nicht - weil Christian Klien nach nur einem Rennen wieder zuschauen musste: "Das ist natürlich frustrierend. Vor allem aber für die Zuschauer, die ein Rennen mit sechs Autos ansehen mussten."

Red Bull-Motorsportdirektor Helmut Marko ist seit den Siebzigerjahren im Motorsport tätig: "Aber so etwas habe ich noch nicht erlebt. Das war eine einzige Ignoranz gegenüber dem Sport und dem Publikum." Für Marko ist das auch das Ende der Formel 1 in Indianapolis: "Ich kann verstehen, wenn die Amerikaner nun glauben, dass hier arrogante und verrückte Europäer am Werk sind."

Für Red Bull ist der US-Markt besonders wichtig. Die Fanartikel mussten nachgeliefert werden, so schnell waren sie ausverkauft. Marko hätte "den Fans gerne erklärt, warum wir nicht starten. Denn die da draußen hatten null Information." Der 62jährige spricht weise Worte: "Die Formel 1 wird gerade zu Tode reglementiert. Wir hätten nicht Schuldzuweisungen, sondern Lösungen gebraucht..."