Bald ist es wieder so weit: Die Formel-1-Teams enthüllen ihre Boliden für die neue Saison. Für viele Beobachter bereits einer der spannendsten Momente des Jahres, schließlich wird die Frage beantwortet, was die Ingenieure in den letzten Monaten einfallen ließen - befindet sich gar eine revolutionäre Entwicklung darunter?

In der langen Geschichte der Königsklasse gab es zahlreiche richtig hässliche Autos - Motorsport-Magazin.com begibt sich auf eine schaurige Zeitreise. Wie immer bei derartigen Aufzählungen sind diese subjektiv und es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit. Haben wir einen Boliden vergessen oder liegen eurer Meinung nach komplett daneben? Dann schreibt uns in den Kommentaren unter dem Artikel!

Ein Anwärter auf den Titel "hässlichstes Auto" ist definitiv der Ensign N179. Zu Beginn der Saison 1979 trug der Wagen die Kühler auf der Nase, was Überhitzungsprobleme zur Folge hatte. Auch nach einem Umbau war der Wagen nicht viel schneller und Marc Surer, Derek Daly sowie Patrick Gaillard blieben ohne Punkte.

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Auch der ATS HS1 hatte den Kühler zunächst auf der Nase. 1978 durften sieben unterschiedliche Piloten in dem Gefährt Platz nehmen, die Punkteränge verpassten sie aber allesamt.

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Der Eifelland Type 21 bestach nicht durch gute Ergebnisse - der Deutsche Rolf Stommelen blieb 1972 in acht Rennen ohne Punkte -, sondern durch einen gigantischen Rückspiegel, der zentral auf dem Wagen thronte.

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Mit dem JS5 trat 1976 das französische Team Ligier zum ersten Mal in der Formel 1 an. Besonders ins Auge stach die gigantische Airbox, die sich aber als optimale Werbefläche für das Logo einer Zigarettenmarke eignete.

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Abgrundtief hässlich oder wunderschön, das ist hier die Frage. Der Tyrrell P34 setzte 1976 und 1977 auf sechs Räder und sorgte für jede Menge Staunen im Paddock. Jody Scheckter gewann mit dem Ungetüm sogar ein Rennen, 1978 kehrte Tyrrell jedoch zu den gewohnten zwei Achsen zurück.

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Der March 711 hatte zwar nur vier Räder, dafür einen gigantischen Frontflügel, der frappierend an ein Tablett erinnerte. Langsam war der Wagen allerdings keineswegs: Ronnie Peterson wurde 1971 Vizeweltmeister.

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Die britische Traditionsschmiede Brabham konstruierte nicht nur einen fragwürdig anmutenden Boliden. Da wäre zum Beispiel der BT34, der wegen seiner vor den Vorderreifen angebrachten Kühler als Lobster Claw (Hummerklaue) bezeichnet wurde.

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Im Brabham BT48 mussten Niki Lauda und Nelson Piquet 1979 ohne Frontflügel auskommen.

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Der BT60 war Brabhams letzter Formel-1-Bolide. Das Team zog sich 1992 nach 30 Jahren aus der Königsklasse zurück und spendierte seinem Wagen zum Abschied eine gewöhnungbedürftige pink-blaue Lackierung.

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Auch der Arrows A2 kam 1979 ohne Frontflügel aus, da das Team auf das Prinzip des Ground Effects vertraute. Punkte sprangen für Jochen Mass und Riccardo Patrese allerdings nicht heraus.

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Mehr als nur klobig mutete der McLaren M29 an - hier von John Watson pilotiert. Da werden Erinnerungen an einen Kübelwagen wach...

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Zum verwechseln ähnlich sieht übrigens der Alfa Romeo 179C aus. Am Steuer: Mario Andretti bei seinem Heimrennen in Las Vegas.

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Ferrari schuf ebenfalls mehrere optisch fragwürdige Gefährte. Der 312B3 Spazzaneve aus dem Jahre 1973 erinnerte an einen Schneepflug.

Mit dem Ferrari 312T4 wurde Jody Scheckter 1979 zwar Weltmeister und die Scuderia gewann die Konstrukteurs-Wertung, aber selbst eingefleischte Tifosi dürften beim Anblick dieses Boliden erschaudern.

Foto: Sutton
Foto: Sutton

2012 kam es zur Einführung der Stufennasen und die Scuderia löste diese Reglementänderung mit ihrem Ferrari F2012 alles andere als ästhetisch. Immerhin befand sich Fernando Alonso bis zum Saisonfinale im Kampf um die Weltmeisterschaft.

Foto: Ferrari
Foto: Ferrari

Der MP4-10 aus der Saison 1995 war der erste McLaren-Bolide, der von einem Mercedes-Motor angetrieben wurde. Neben einer markanten Nase trug der Wagen einen Mittelflügel auf der Motorabdeckung. Zudem war das Cockpit für Nigel Mansell zu eng, sodass der Brite die ersten beiden Rennen auslassen musste. Weil Mansell vom MP4-10 nicht überzeugt war, warf er bereits nach zwei weiteren Rennen das Handtuch und beendete seine Formel-1-Karriere.

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Legendär war der Tyrrell 025 mit seinen X-Wings auf den Seitenkästen. Die FIA machte jedoch kurzen Prozess und verbot 1997 die kuriose Konstruktion.

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Williams erhoffte sich 2004 von der an ein Walross erinnernden Nase des FW26 aerodynamische Vorteile. Im Laufe des Jahres wurde die Front durch eine konventionellere Lösung ersetzt.

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Die Regeländerungen vor der Saison 2009 zwangen die Teams, neue Wege bei der Gestaltung der Autos zu gehen. Als besonders abstoßend bleibt aus dieser Zeit der Renault R29 in Erinnerung, der neben einer bulligen Nase auch auf eine Heckflosse setzte.

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Der Honda RA108 war der letzte Versuch des japanischen Autoriesen, in der Formel 1 Fuß zu fassen. Der Wagen war nicht nur ziemlich langsam, sondern dank der Dumbo-Ohren auf der Nase auch richtig hässlich.

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Der Forti FG01 überraschte 1995 mit seiner Nasenkonstruktion. Weniger überraschend war, dass das Team ohne Punkte blieb.

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Nasenbären, Dildos, Staubsauger. Die neuen Formel-1-Boliden des Jahrgangs 2014 wurden mit wenig schmeichelhaften Kosenamen bedacht. Die Krönung der Hässlichkeit lieferte Caterham mit dem CT05 ab, dessen Nase eine ausgesprochen groteske Kreation war.

Foto: Sutton
Foto: Sutton