Stefan Johansson fuhr in den 80er-Jahren in der Königsklasse sowohl für Ferrari als auch McLaren, daher weiß er aus eigener Erfahrung, was Racing in der Formel 1 eigentlich sein kann. Doch stattdessen müssen die Fahrer sich wegen der schnell abbauenden Pirelli Reifen beinahe das ganze Rennen zurückhalten. Sogar in den Nachwuchsserien.

Felix Rosenqvist ist amtierender europäischer F3-Champion, Foto: FIA F3
Felix Rosenqvist ist amtierender europäischer F3-Champion, Foto: FIA F3

Seine Zeit als aktiver Fahrer ist zwar vorbei, doch er betreut aktuell Felix Rosenqvist als Manager. Der 24-Jährige erkämpfte sich 2015 den europäischen Formel-3-Titel und gewann als erster Fahrer in der Geschichte den Macau Grand Prix zweimal in Folge. Zwar testete das Nachwuchstalent in Abu Dhabi vor kurzem einen GP2-Boliden, doch noch stellen sich Johansson und sein Schützling die Frage, ob die Formel 1 noch der richtige Traum ist.

"All diese jungen Fahrer müssen noch viel lernen und dafür von Start bis ins Ziel Vollgas geben und nicht nur um den Kurs schleichen", ärgert sich Johansson. Das größte Problem ist der schnell abbauende Pirelli-Reifen, der es nötig macht, langsamer als möglich zu fahren, da man sonst das Ziel nicht erreicht.

"Ich habe mit einigen GP2-Stars gesprochen und sie stimmen alle zu", fügte der Schwede hinzu. "Einer ist 20 Jahre als und ein vielversprechendes Talent. Dennoch denkt er während des Rennens darüber nach, ob es das ist, was er sich wünschte, als er professioneller Fahrer wurde."

DTM und Sportwagen werden bevorzugt

Da schon die GP2, von der Formel 1 ganz abgesehen, schon ziemlich teuer ist, haben laut Johansson bereits einige Manager aufgegeben ihre Fahrer bis zur Königsklasse bringen zu wollen: "Einige Leute beginnen sich auf die DTM oder Sportwagen als Alternativrouten zu konzentrieren. Es ist eine traurige Situation, wenn selbst einige Leute aus der Formel 1 zugeben müssen, dass einige der besten Fahrer niemals eine Chance haben werden im Formel-1-Auto zu sitzen."