Der Rekordkalender von 21 Rennen in der Saison 2016 sorgt für viele Diskussionen. Durch die Rückkehr des Deutschland GP sowie des erstmaligen Abstechers der Formel 1 nach Baku trägt die Königsklasse im kommenden Jahr so viele Rennen wie noch nie zuvor aus. Dies stellt die Teams vor bislang ungewohnte Herausforderungen - sowohl logistischer als auch finanzieller Natur.

Ferrari-Präsident Sergio Marchionne äußerte im Rahmen der Weihnachtsfeier der Scuderia Bedenken, dass die Teams den ausgedehnten Kalender mit den bisherigen Preisgeldern nicht bestreiten könnten. "Bernie muss jetzt sicherstellen, dass alle Teams zu den 21 Rennen kommen können, die er auf den Kalender gesetzt hat", betonte der Italiener.

Eigentlich sah das Reglement eine Obergrenze von 20 Saisonrennen vor, das FIA World Motor Sport Council veranschlagte dennoch einen Grand Prix mehr. "Die maximale Anzahl von Grands Prix wurde überschritten, Bernie weiß also, was er zu tun hat", hofft Marchionne auf eine finanzielle Entschädigung. "Er muss mehr Geld ausschütten, um zu gewährleisten, dass alle Teams in der Lage sind, zu den vielen Rennen zu kommen."

Unterstützung bekam Marchionne von Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene, der festhielt: "Es ist klar, dass es Hilfe von der FOM geben wird, weil der Kalender wirklich verrückt ist."

Mercedes fürchtet zu große Belastung

Baku ist 2016 erstmals im Kalender, Foto: Sutton
Baku ist 2016 erstmals im Kalender, Foto: Sutton

Ebenfalls ein Dorn im Auge ist der aufgeblähte Kalender Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Allerdings stößt dem Österreicher nicht der finanzielle Aspekt auf, sondern die enorme Belastung für die Mitglieder seines Teams. "Wir sehen mit 19 Rennen, dass es hinten raus an die physischen und mentalen Leistungsgrenzen im Team geht", machte Wolff klar.

Daher macht man sich bei Mercedes Gedanken, wie die bevorstehende Belastung gemeistert werden kann. "Wir überlegen uns Konzepte, wie wir im nächsten Jahr unsere Organisation verändern, wie wir vielleicht eine zweite Schicht mit dabei haben, die bei einigen Rennen denen zur Hand gehen, die am härtesten arbeiten müssen", verriet Wolff. Zudem sei ein freier Montag nach den Rennen denkbar, um den Teammitgliedern mehr Erholung zu gewährleisten.