Nach einem Jahr Entwicklungszeit ist es soweit: Die neue Sicherheitskamera, mit der die FIA die Kopfbewegungen der Fahrer besser nachvollziehen, will, wird noch in dieser Saison in freien Trainings erstmals getestet werden. Ein konkreter Termin wurde noch nicht genannt. Das von Magnetti Marelli entwickelte Gerät, das die Größte eines USB-Sticks hat, soll dabei auf seine Funktionstüchtigkeit geprüft und möglichst schon zur Saison 2016 Vorschrift werden. Die Kamera zeichnet 400 Bilder pro Sekunde auf und übertrifft damit den heutigen Standard um das 16-fache.

Andy Mellor, der technische Berater des FIA-Sicherheitsinstituts, erhofft sich eine neue Dimension bei der Analyse von Unfällen: "Wir hatten bereits Onboard-Aufnahmen von Unfällen für eine lange Zeit. Diese waren sehr nützlich, aber natürlich sind das keine Highspeed-Kameras. Somit zeigen sie nicht genau an, was mit dem Fahrer während der Millisekunden des Aufpralls geschieht." Genau das soll die neue Highspeed-Kamera nun gewährleisten.

Diese wurde nicht erst infolge des tödlichen Unfalls von Jules Bianchi in Auftrag gegeben. "Wir haben das Konzept schon für viele Jahre verfolgt, aber bislang war die Technologie nicht weit genug entwickelt", bestätigt Mellor. Die Kamera speichert die Aufnahmen in der Black Box des Fahrzeugs, so dass die Daten auch bei einer Zerstörung des Aufzeichnungsgeräts zur Verfügung stehen. Bei einem Einsatz der Kamera wäre auch der Unfall von Fernando Alonso bei den Testfahrten in Barcelona zu Beginn des Jahres höchstwahrscheinlich weit weniger mysteriös ausgefallen.