Für Marcus Ericsson und Felipe Nasr geht ein turbulenter Rennsonntag in Österreich ohne zählbare Erfolge zuende. Nach einem guten Qualifying und aussichtsreichen Startpositionen sorgten gleich mehrere Zwischenfälle an beiden Autos, verteilt auf den gesamten Grand Prix, dafür, dass es für Sauber erneut nicht zu Punkten reichte. Ericsson beendete das Rennen mit zwei Runden Rückstand als Dreizehnter, Nasr ließ sich als Elfter einmal überrunden.

Vor allem für den Schweden verlief der Nachmittag kurios. Zunächst legte Ericsson einen Frühstart hin, sodass er in Runde zwölf eine Durchfahrtsstrafe verbüßen musste und zwei Strafpunkte kassierte. Allerdings war er bereits in Runde zwei an die Box gekommen, um die im Startgetümmel lädierte Sauber-Nase wechseln zu lassen. "Doch auch mit einer neuen Frontpartie blieb meine Performance beeinträchtigt", sagt Ericsson. Als wäre das Rennen damit allein nicht schon gelaufen gewesen, streikte schließlich auch noch der Motor.

Ericsson mit kuriosen Motor-Aussetzern

"Danach hatte ich noch Schwierigkeiten mit der Elektronik. Nach einem zweimaligen Neustart konnte ich wieder weiterfahren", sagt der Schwede. Im Detail: In Runde 23 schaltete sich der Motor erstmals selbst ab, Ericsson blieb auf der Start/Ziel-Geraden stehen. Plötzlich sprang die Power Unit wieder an, es ging weiter. Doch nach Ericssons regulärem Reifenwechsel ereilte den Schweden in Runde 48 dasselbe Schicksal gleich noch einmal. Das Rennen war endgültig hinüber - trotz guter Pace. "Ich denke, wir hätten heute schnell sein können. Da war mehr drin", sagt Ericsson.

Welche Probleme Nasr im Rennen hatte, drückt nichts besser aus, als dieses Foto, Foto: Sutton
Welche Probleme Nasr im Rennen hatte, drückt nichts besser aus, als dieses Foto, Foto: Sutton

Nasr kämpft mit den Bremsen

Besser, aber alles andere als ideal, lief es bei seinem brasilianischen Teamkollegen. Felipe Nasr kämpfte einmal mehr mit Problemen an der Bremskühlung seines Sauber C34. "Das ist sehr schade. Wir müssen das unbedingt in den Griff bekommen", sagt Nasr. "Es war ein enttäuschendes Rennen. In Anbetracht unserer Startplätze haben wir erwartet, in die Punkte zu fahren. Ich habe alles versucht, aber es hat leider nicht geklappt."

Hoffen kann der Brasilianer zumindest auf die zweite Saisonhälfte. Nach der Sommerpause plant Sauber ein doppeltes Upgrade für den Boliden mit neuen Aero-Teilen und einem verbesserten Ferrari-Motor, wie Teamchefin Monisha Kaltenborn verriet. Für den Österreich GP zog sie allerdings zunächst ein ebenso düsteres Fazit wie ihre Fahrer. "Ein sehr enttäuschendes Rennen, da wir von der Ausgangslage her Chancen auf Punkte hatten. Wir müssen diese Schwierigkeiten in den Griff bekommen", sagt Kaltenborn. "Ein Tag der verpassten Chancen", befindet auch Giampaolo Dall´Ara, Leitender Ingenieur an der Rennstrecke.