Der Formel 1 droht eine regelrechte Schlammschlacht. Nachdem Tony Fernandes Caterham F1 an ein Konsortium aus der Schweiz und dem Mittleren Osten verkauft hat, bleibt in Leafield kein Stein mehr auf dem anderen. Colin Kolles, der seitdem als Berater und heimlicher Teamchef des Rennstalls agiert, sorgte vor allem mit der Kündigung von rund 40 Mitarbeitern für großes Aufsehen.

Die Entlassungen sind Teil Kolles' Umstrukturierungen. Der gebürtige Rumäne versucht aus Caterham ein funktionierendes Formel-1-Team zu machen. 200 sichere Arbeitsplätze sind ihm lieber als 300 unsichere, sagte Kolles erst kürzlich selbst. Die Entlassungen folgten rasch. Doch die entlassenen Mitarbeiter wollen gegen ihre Kündigungen vorgehen und kritisierten Caterham bereits scharf.

Christijan Albers und Colin Kolles sind jetzt bei Caterham am Ruder, Foto: Sutton
Christijan Albers und Colin Kolles sind jetzt bei Caterham am Ruder, Foto: Sutton

Das will sich der Rennstall nicht gefallen lassen und leitet nun rechtliche Schritte gegen die ehemaligen Mitarbeiter ein. Caterham fordert Ersatz "für den Schaden, der dem Team durch grob falsche Darstellungen der Fakten von allen Betroffenen entstanden ist", heißt es in einer extra Presseaussendung.

Dabei geht es konkret um das Angestelltenverhältnis. "Die Belegschaft des Caterham F1 Teams ist bei einem Unternehmen angestellt, das wiederum Dienstleister jenes Unternehmens ist, das die Formel-1-Lizenz hält, die es erlaubt, in der Formel-1-Weltmeisterschaft teilzunehmen", so der Rennstall im Schreiben.

Wie geht es mit Caterham weiter?, Foto: Sutton
Wie geht es mit Caterham weiter?, Foto: Sutton

Caterham F1 ist nach dem Verkauf an ein Konsortium aus der Schweiz und dem Mittleren Osten nun eigenständig und agiert abgetrennt von Caterham Cars, das Leichtbausportwagen produziert. Caterham Cars gehört weiter Tony Fernandes, der vor wenigen Wochen einen Schlussstrich unter das Formel-1-Projekt gezogen hatte. Caterham Technologies und Caterham Composites befinden sich ebenfalls weiter in Fernandes' Besitz.

Auch die Vorwürfe, das Personal sei für den Monat Juli nicht bezahlt worden, wies Caterham entschieden zurück. Das Team fordert auch die Klarstellung der ausgegebenen Statements der gekündigten Mitarbeiter. Von den sportlichen Zielen will man sich aber durch die Rechtsstreitigkeiten nicht ablenken lassen.