Über eine adäquate Kostenkontrolle in der Formel 1 werden sich die elf Teams wohl nicht mehr einig. In der nächsten Woche tagt das World Motor Sport Council (WMSC) um das Regelwerk für 2015 zu beschließen, in dem auch finanzielle Obergrenzen festgeschrieben werden sollten. Von einer Einigung sind die Teamchefs aber noch weit entfernt, wie sich bei einer Pressekonferenz am Red Bull Ring wieder deutlich zeigte.

"Wir sind ganz klar nicht dort, wo wir eigentlich sein sollten. Wir haben bislang auch noch keine messbaren Kostensenkungen erreicht", beklagte Sauber-Chefin Monisha Kaltenborn. Alle Bemühungen in diese Richtung seien aus Sicht des Schweizer Rennstalls bislang im Sand verlaufen. "Ich bin gespannt, was die FIA nun tun wird und wie die Formel 1 künftig in diesem Punkt geregelt wird."

Große gegen Kleine

Christian Horner vom finanzstarken Red-Bull-Team konterte die Aussagen von Kaltenborn. "Wir haben uns sehr wohl auf ein paar Dinge geeinigt, die uns alles Geld sparen werden: Testen wird beschränkt und eher nach Europa verlagert, zudem die Windkanalzeit beschnitten", sagte der Brite. Mercedes-Boss Toto Wolff pflichtete ihm bei: "Diese Schritte sind die richtigen auf unserer Agenda, die Kosten in Zukunft zu reduzieren."

Ferraris Marco Mattiacci wollte das Thema globaler sehen und mahnte: "Formel 1 sollte sich darauf konzentrieren, eine breitere Masse anzusprechen. Daher muss man Kostenkontrolle immer aus einer komplexeren Perspektive betrachten. Wir müssen unser Produkt ansprechender gestalten und damit mehr Sponsoren anziehen."

In Zukunft soll alles besser werden

Wolff erklärte die Beweggründe großer Teams, die für die Einführung einer Kostenkontrolle sprechen könnten: "Wir müssen uns sicherstellen, dass Christinan (Horner) nicht mir den Kosten davonläuft und Christian muss sicherstellen, dass Ferrari nicht mit den Kosten davonläuft. Aber es ist schwierig, alle Interessen unter einen Hut zu bringen."

Toro Rossos Franz Tost äußerte abschließend noch einen Wunsch, den er wohl mit allen Teamchefs von kleinen Rennställen teilt: "Ich hoffe, dass wir auch in Zukunft immer über Kostenreduktion sprechen, denn ich bin überzeugt, dass wir dann eine Lösung finden, mit der alle zufrieden sind."