Argentinien plant, in absehbarer Zeit wieder in den Kalender der Formel-1-Weltmeisterschaft zurückzukehren. Als Austragungsort ist das Autodromo Termas de Rio Hondo im Nordwesten des Landes, wo bereits die WTCC und am vergangenen Wochenende erstmals die Motorrad-Weltmeisterschaft zu Gast waren.

Im Rahmen des MotoGP-Wochenendes bestätigte nun auch Argentiniens Tourismusminister Enrique Meyer die Pläne für ein Formel-1-Rennen im zweitgrößten Staat Südamerikas: "Termas de Rio Hondo hat die Voraussetzungen um ein Formel-1-Rennen auszutragen. Wir sind der Meinung, dass ein Land das den Motorsport so liebt auch prestigeträchtige Events austragen sollte." Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone sieht keinen Grund, warum es nicht zu einer Rückkehr nach Argentinien kommen sollte. "Wir sind immer bereit etwas in Argentinien zu machen. Wenn wir es dort mit seriösen Personen zu tun haben wird etwas passieren", meinte Ecclestone.

Traditionsreiches Rennen

Michael Schumacher gewann den bisher letzten Argentinien-Grand-Prix, Foto: Sutton
Michael Schumacher gewann den bisher letzten Argentinien-Grand-Prix, Foto: Sutton

Von 1953 bis 1998 wurde 21 Mal ein Grand Prix in Argentinien ausgetragen, Schauplatz war jedes Mal das Autodromo Oscar Alfredo Galvez in der Hauptstadt Buenos Aires. Ende der Neunzigerjahre verabschiedete sich die Formel 1 aber aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten vor Ort. "Der Formel-1-Grand-Prix ist ein Event, das wir viele Jahre lang ausgetragen haben. Leider war dann aber der Moment gekommen an dem wir aus wirtschaftlichen Gründen nicht weitermachen konnten", erklärte Tourismusminister Meyer gegenüber der französischen L'Equipe.

Nun soll also das neu geschaffene Autodromo Termas de Rio Hondo wieder einen Grand Prix der Formel 1 beheimaten. Die Piloten und Teams der Motorrad-Weltmeisterschaft zeigten sich jedenfalls begeistert vom schnellen und flüssigen Charakter der neuen Strecke. Eine Herausforderung stellte das Rennen allerdings aus logistischer Sicht dar, da die Kleinstadt rund 1000 Kilometer von Buenos Aires entfernt und daher nur schwer zu erreichen ist. Meyer soll aber für den Fall eines Formel-1-Events bereits zusätzliche Investitionen in Straßen, Flughäfen und Hotels in der Provinz Santiago del Estero bestätigt haben.