Giedo van der Garde steht nach etwas mehr als der Hälfte seiner ersten Saison in der Formel 1 auf Platz 21 der Fahrerwertung. Zuletzt machte er im Qualifying von Belgien auf sich aufmerksam, als er in Q1 hinter Fernando Alonso und Lewis Hamilton die drittschnellste Runde drehte und damit zum zweiten Mal seit Monaco in Q2 einzog. Daher gehört der Samstag in Spa ebenso wie Monaco und das Rennen in Ungarn zu den Highlights seiner Debütsaison.

"In Monaco und Spa ist alles richtig verlaufen, und mein Verhältnis zu den Ingenieuren hatte zur Folge, dass sie meinen Instinkten vertraut haben, wenn sie mich zu bestimmten Dingen fragten, wie auf Slicks zu gehen, als es in Monaco noch feucht war", berichtete er gegenüber der offiziellen Formel-1-Webseite. "Es ist ein gutes Gefühl für einen Fahrer, zu wissen, dass die Jungs mit all den Daten das Vertrauen haben, der Entscheidung des Fahrers zu folgen." In Monaco qualifizierte sich van der Garde als 15., in Belgien als 14.

Ungarn war für den Caterham-Piloten etwas Besonderes, da er erstmals das Gefühl hatte, vom Erlöschen der Startampel bis zur Zielflagge pushen zu können. "Das Auto fühlte sich den ganzen Nachmittag über großartig an und wir haben in der Boxengasse zur richtigen Zeit die richtigen Entscheidungen getroffen. Das Qualifying in Spa war um eine Platzierung besser als in Monaco und daher ist es nach dem Rennen in Ungarn ein ziemlich gutes Zeichen dafür, dass das Auto, das Team und ich uns auf dem aufsteigenden Ast befinden."

Dabei erhielt van der Garde gleich nach seinem Highlight in Monaco in Kanada einen Dämpfer. Als Mark Webber ihn überrunden wollte, kam es zum Zusammenstoß. Van der Garde erhielt daraufhin eine Strafversetzung um fünf Plätze für den nächsten Grand Prix. Zuvor hatte er bereits Nico Hülkenberg behindert und blaue Flaggen ignoriert, wofür er mit einer Stop-and-Go-Strafe belegt wurde. "Ich habe dort einen Fehler gemacht, für den ich mich sofort entschuldigt habe, und ich habe sichergestellt, dass ich das Ganze zum Positiven nutze, damit ich mich verbessern kann", blickte er zurück.

Von seiner Position in der Meisterschaft ist van der Garde nicht überrascht, denn sie entspricht mehr oder weniger dem, was er erwartet hatte. Das Wichtigste für ihn ist, die direkten Rivalen hinter sich zu lassen, was Caterham in der vergangenen Saison erst im letzten Rennen in Brasilien gelang. "Dieses Team ist gerade einmal bei der Hälfte seiner vierten Saison und in der Formel 1 zu sein, ist bereits ein Erfolg. Aus diesen Gründen beneide ich andere Fahrer nicht - außer um ihren Abtrieb - und das Team und ich werden es als Motivation nehmen, weiter zu kämpfen - dieses Jahr und in den kommenden Jahren", erklärte er. "Ich muss nun einfach weiter lernen, mich verbessern und meine Chancen nutzen, wenn sie da sind." Zwei Mal ist dem Niederländer dies bereits gelungen. Die nächste Möglichkeit könnte sich in einer Woche beim Rennen in Monza bieten.