Nach seinem Aus bei Williams hat Bruno Senna erklärt, dass er es dem Team nicht übel nimmt, sich für Pastor Maldonado und Valtteri Bottas als Einsatzfahrer für 2013 entschieden zu haben. Der Brasilianer muss sich nun nach einem neuen Arbeitsplatz umsehen, ist aber überzeugt, dass er in seinem Jahr mit dem britischen Team fahrerisch einiges dazugelernt hat. "Es war sehr schön, der regelmäßigste Punktelieferant für das Team zu sein und meine Pace in allen 20 Rennen zu zeigen. Ich habe viel gelernt und mich während der Saison stark verbessert. Ich hatte bislang eine recht kurze Karriere und habe das Gefühl, dass ich es in wenigen Jahren weit gebracht habe", sagte er.

Seine Karriere als Rennfahrer konnte der 29-Jährige erst mit 18 beginnen, davor hatte Senna nach dem Tod seines Onkels Ayrton Rennverbot. 2010 war er mit HRT in die Formel 1 eingestiegen, im Vorjahr fuhr er acht Rennen im Lotus und bestritt erst 2012 seine erste komplette Saison - bei HRT hatte er ein Rennen aussetzen müssen. "Ich möchte dem ganzen Team und vor allem Frank dafür danken, dass ich die Chance hatte, meine erste volle Saison in der Formel 1 zu fahren. Es war besonders schön, den Williams FW34 zu einem konstant konkurrenzfähigen Rennauto zu entwickeln, und das Meistern der Pirelli-Reifen war nur einer der tollen Punkte dieses Jahr", erklärte Senna.

15 Mal Bottas

Dass Bottas ihn ersetzen würde, konnte er bereits länger ahnen, daher war es für ihn auch kein schwerer Schlag, als die Mitteilung kam, er werde keinen Platz mehr bei Williams haben. "Seit dem Beginn meines Programms bei Williams habe ich akzeptiert, dass ich an 15 Freitagen das Auto mit Valtteri Bottas teilen muss, damit er sich auf ein mögliches Debüt 2013 vorbereiten kann." Senna hat nun Caterham und Force India im Visier. Von der Variante Caterham muss er seine Sponsoren überzeugen, bei Force India ist nach einer Finanzspritze der Anteilseigner offen, ob Sennas Millionen gefragt sind. Er selbst meinte, seine Pläne bald bekanntgeben zu wollen.

Als Rennfahrer fühlt Senna sich jedenfalls bereit für neue Herausforderungen. "Ich habe in diesem Jahr einiges erreicht: etwa die schnellste Runde beim Belgien GP, auf meiner Lieblingsstrecke, ich habe regelmäßig gepunktet und in den Rennen viele Plätze gutgemacht. Dass ich oft in den Top-10 mitgefahren bin, war ein Fortschritt in meiner relativ kurzen Karriere und hat es mir erlaubt, meine Fähigkeiten weiter zu verbessern. Die Arbeit mit einem starken und hilfreichen Ingenieurs-Team wie jenem von Williams hat mich gut auf den nächsten Schritt in meiner Karriere vorbereitet."