Für das große Finale der Formel-1-Saison 2012 ist alles angerichtet: Das Ziel für Sebastian Vettel ist derweil klar - dem Deutschen reicht in Interlagos bereits ein vierter Platz, um den WM-Titel in der Fahrerwertung einzufahren, seinen dritten nach 2010 und 2011. Dementsprechend will man bei Red Bull auf dem nur 4,3 Kilometer langen Kurs in Brasiliens Metropole Sao Paulo nichts dem Zufall überlassen. "Es wird sehr spannend, denn in Interlagos hat man eine Mischung aus passionierten Fans, dem Fahren gegen den Uhrzeigersinn und extremen Höhenunterschieden", meinte Vettel im Vorfeld des Auftritts.

Doch auf Mensch und Maschine wartet vor Ort noch eine ganz andere Herausforderung, wie der Deutsche weiß: "Die dünne Luft macht es für die Motoren schwer, denn Sao Paulo liegt eintausend Meter über dem Meeresspiegel - das kostet uns also bis zu 40 PS." Auch für die Piloten gehe der Grand Prix am Sonntag an die Substanz. "Die langen Linkskurven üben schon enormen Druck auf unsere Nackenmuskeln aus - durch das Fahren gegen den Uhrzeigersinn, sind wir ungewohnten Zentrifugalkräften ausgesetzt", erklärte der 25-Jährige, der hinzufügte: "Aus diesem Grund schiebe ich für Sao Paulo auch zusätzliche Trainingsschichten ein, um Muskeln im Nackenbereich aufzubauen und diese an die Belastung zu gewöhnen."

Für Teamkollege und Vorjahressieger Mark Webber ist der Druck vor dem Finale nicht ganz so groß wie für den WM-Aspiranten - trotzdem möchte er in Brasilien wieder einen guten Saisonabschluss feiern. "Es ist eines meiner Lieblingswochenenden - auch wegen der Geschichte der Fahrer, die hier herrscht: Senna, Piquet und Fittipaldi... alle haben viel für unseren Sport getan", fand der Australier. "Interlagos ist eine legendäre Strecke und die Atmosphäre ist immer toll. Zumeist wird es dramatisch und auch das Wetter kann sehr schnell umschlagen", so Webber, der sich ein Wochenende frei von Zwischenfällen wünschte. "Ich bin mir sicher, dass wir die Saison stark beenden können."