Sebastian Vettel wurde nach seiner letzten schnellen Runde im Qualifying von Abu Dhabi via Funk dazu aufgefordert, seinen Boliden am Streckenrand abzustellen. Als das Auto anschließend von den Rennkommissaren untersucht wurde und herauskam, dass statt der erforderlichen Menge Sprit von einem Liter nur 850 Milliliter an Bord des RB8 waren, wurde Vettel nachträglich disqualifiziert. Sowohl Red Bull als auch Motorenlieferant Renault konnten sich zu diesem Zeitpunkt nicht erklären, warum die verbleibende Spritmenge derart gering war.

Zunächst ging Renault von einem Defekt am Benzinsystem aus. Deshalb riet der Motorenpartner Red Bull auch dazu, das Auto zu stoppen, da Folgeschäden am Motor drohten. Bei Untersuchungen nach dem Rennen stellte sich dann heraus, dass es kein mechanisches Problem mit dem Motor oder dem Treibstoffsystem gab und Vettel auch nicht mehr Sprit verbrauchte als vorherberechnet. Der Verdacht konzentrierte sich mehr auf die Tankanlage - auch 'Roboter' genannt - , die den Boliden mit Benzin befüllte.

Remi Taffin, Leiter des Renault Sport F1 Einsatzteams, hält diese Möglichkeit für am wahrscheinlichsten, wartet jedoch noch auf einen abschließenden Bericht von Red Bull. "Wir haben die Zahlen überprüft und wir haben überprüft, was wir mit dem 'Spritroboter' gemacht haben und jede einzelne Zahl sagt, dass wir ausreichend Benzin gehabt haben müssten", erklärte Taffin gegenüber Autosport. Red Bull untersuche nun gemeinsam mit dem Hersteller des Roboters, ob mit der Abgabe alles richtig lief. "Wir haben von unserer Seite alles überprüft und konnten keine Probleme feststellen. Wir warten nun ab, ob das Benzin reinlief oder nicht", ergänzte er.

Bis zum Wochenende rechnet Renault mit einer Antwort von Red Bull bezüglich des Benzinroboters. Der französische Konzern geht davon aus, dass eine Wiederholung des Problems leicht vermieden werden kann. "Wir wären überrascht, wenn sich keine Erklärung finden ließe, aber wir werden die Dinge mit Red Bull noch einmal durchgehen und versuchen, die beste Lösung für beide Seiten zu finden. Es wird eine gemeinsame Entscheidung sein", betonte Taffin. "Wir werden nichts auf eigene Faust unternehmen."