Bernie Ecclestone kommt in der Schmiergeld-Affäre rund um den verurteilten Banker Gerhard Gribkowsky nicht zur Ruhe. Die BayernLB fordert vom Briten 400 Millionen Dollar Entschädigung nach dem Verkauf der Formel-1-Rechte an das Unternehmen CVC, doch Ecclestone will gegen diese Forderung vor Gericht ziehen und die Zahlung verhindern. "Absolut", bestätigte er gegenüber der Press Association. "Ich wurde bereits zweimal erpresst. Ein drittes Mal brauche ich das nicht." Sorgen über eine mögliche Niederlage machte sich der F1-Zampano allerdings nicht.

Ecclestones Argument: Er habe 2005 die Anteile an der F1 verkauft, weil die BayernLB dazu nicht in der Lage gewesen sei. "Sie hatten sechs Interessenten, die es sich angesehen, aber nicht gekauft haben", so Ecclestone. "Ich habe ihnen den Ärger erspart und dafür habe ich jetzt selbst Ärger. Manchmal läuft es so im Leben." Ein Schreiben über die Schadensersatzforderung sei von den Anwälten der Bank an Ecclestone zugestellt worden, doch der sieht dies nicht ein und erwägt den Gang vor Gericht.

Den Eingang der Schrift bestätigte er in seiner unnachahmlichen Art: "Sie haben unsere Anwälte in Deutschland gefragt, ob sie ihre 400 Millionen zurück haben können. Darauf habe ich nicht geantwortet. Dafür gibt es keinen Grund. Sie werden klagen. Wenn sie gewinnen, werden sie bezahlt. Wenn sie verlieren, wird sie das kosten. Das ist alles."

Vor Gericht könnte es Ecclestone unterdessen möglicherweise noch öfter verschlagen, denn noch immer ist unklar, ob die deutschen Gerichtshöfe gegen ihn in der Gribkowsky-Affäre ermitteln. Es könnte sogar sein, dass Ecclestone im Falle einer Verurteilung ins Gefängnis wandert. Er sträubt sich gegen diesen Gedanken. "Das hoffe ich nicht, das hoffe ich wirklich nicht", sagte er am Rande des Indien Grand Prix. "Ich möchte mich nicht über deutsche Gefängnisse beschweren, aber ich möchte lieber nicht in einem sitzen, um ehrlich zu sein."