Cosworth hat anscheinend Pläne, über das Jahr 2013 in der Formel 1 zu bleiben. Bislang war es offen gewesen, ob der Motoren-Hersteller für die Saison 2014 einen V6-Turbomotor bauen kann und will, weswegen nach dem finanziell bedingten Stopp bei PURE davon ausgegangen wurde, dass nur Mercedes, Renault und Ferrari die Königsklasse beliefern werden, wenn die neue Motorenformel kommt. Nachdem Cosworth gerade erst seinen Vertrag mit Marussia für 2013 verlängert hat, erklärte General Manager Kim Spearman aber nun, dass man auch darüber hinaus langfristig in der Formel 1 bleiben will.

"Wir sind bereit, Motoren für 2014 zu liefern. Es sind erste Gespräche mit einigen Leuten gelaufen und ich denke, Ende September sollten wir wissen, wo wir stehen. Ich glaube aber nicht, dass wir dann schon alles unter Dach und Fach haben müssen. Es kann noch etwas länger dauern", sagte Spearman Autosport. Rein entwicklungstechnisch ist Cosworth aber klar hinter den anderen drei Motorbauern, die alle ihre V6-Triebwerke bereits auf dem Prüfstand haben. Der General Manager machte sich deswegen aber keine Sorgen und war überzeugt, dass sein Unternehmen noch genug Zeit hat, um für 2014 einen neuen Motor zu entwickeln.

Kein besonderer Zeitdruck

"Wir haben regelmäßig Motoren von einem weißen Blatt Papier aus in zehn Monaten fertiggestellt. Das ist etwas, das wir tun können und was wir über die Jahre wieder und wieder getan haben. Wir hätten gerne etwas mehr Zeit, weil es ein komplizierter Motor ist, aber es ist noch immer viel Zeit übrig. Wir haben im Moment keinen besonderen Druck, damit fertig zu werden", meinte Spearman. Mit wem über eine Zusammenarbeit für 2014 gesprochen wird, wollte Cosworth Marketing-Chef Pio Szyjanowicz nicht verraten. Er betonte aber, dass mögliche Deals für beide Seiten finanziell tragbar sein müssen.

"Dass Craig [Pollock, Chef von PURE] alles einmal gestoppt hat, zeigt, wie schwierig der Markt ist. Wir haben wieder und wieder gesagt, dass eine Lösung finanziell tragbar sein muss und es wäre nachlässig von uns, etwas anzubieten, dass kommerziell nicht tragbar ist. Der Sport schuldet es den Fans und Teams und allen Beteiligten in der Industrie, sicherzustellen, dass etwas produziert wird, das vertretbar ist und kommerziell Sinn macht", erklärte Szyjanowicz. Die Verhandlungen mit möglichen Partnern will Cosworth so lange im Stillen führen, bis man wirklich allen etwas präsentieren könne. "Kommerzielles Vertrauen wird in der Formel 1 aber hoch gehalten."

HRT bald für 2013 gesichert

Aktuell wolle jeder seine Optionen verstehen und es gebe durchaus noch einige, sagte er weiter. "Aus unserer Sicht sind wir bereit, einen konkurrenzfähigen Motor zu liefern, egal in welchem Jahr er gebraucht wird." Derweil arbeitet Cosworth auch noch an 2013. Nach der Verlängerung mit Marussia will man auch mit HRT bald einen Abschluss erreichen. "Wir haben ein Team gesichert und arbeiten mit dem anderen Team. Wir erwarten in den kommenden zehn Tagen eine Bekanntgabe. Hoffentlich kommen nächstes Jahr beide Teams nach vorne."