Nico Hülkenberg hofft darauf, dass ihn seine Freiheit bei der Reifenwahl am Sonntag in Spa ein wenig nach vorne bringen kann. Zwar erachtete er es für sich nicht als enormen Vorteil, mit frischen Reifen starten zu können, während vor ihm bis auf Sebastian Vettel alle Fahrer mit den Mediums aus dem Qualifying ins Rennen gehen, doch er rechnete sich ein wenig Bonus dadurch aus. "Es hat jeder eine Runde mit den Reifen gefahren, daher würde ich das jetzt nicht als großen Vorteil erachten. Aber wir haben heute gesehen, dass die Mediums relativ schnell abbauen. Nach einer Runde geht es schon eine Stufe bergab", sagte er.

Wie es dann weitergeht, weiß aber niemand, da aufgrund der kurzen Trainingszeit im Trockenen keine echten Longruns möglich waren. "Aber da hab ich eben den Vorteil, dass ich anders starten kann." Beinahe lieber wäre es ihm aber gewesen, wenn er unter die Top-10 gefahren wäre. Zwei Drifts im Mittelsektor kosteten ihn aber zu viel Reifen, weswegen er am Ende der Runde dann nicht mehr genug Grip hatte und Zeit verlor. "Es war sehr eng und knapp. Mit einer besseren Runde wäre Q3 aber möglich gewesen."

Pi mal Daumen

An einem Unterschied zwischen seinem und Paul di Restas Auto machte er das leicht unterschiedliche Abschneiden jedenfalls nicht aus. Laut Hülkenberg sind sich die beiden Rennwägen sehr ähnlich, vor allem auch deswegen, weil kaum Zeit war, um am Setup zu arbeiten. "Nach dem dritten Training haben wir noch ein paar Sachen geändert, aber dann musste man so ein bisschen Pi mal Daumen machen, weil der ganze Freitag fehlte." Der fehlende Freitag machte es auch den Fahrern etwas schwerer, denn es gilt durchaus mehr zu kämpfen, wenn die Autos nicht so abgestimmt werden können, wie die Piloten sich das vorstellen.

"Der eine kriegt es dann etwas besser hin als der andere und schon gibt es eine Verschiebung." Die eigenartige Reihenfolge im Feld wollte Hülkenberg aber nicht nur daran ausmachen. "Ich glaube, dass einfach die Autos vorne sind, die guten Speed haben", meinte er. "Heute war der Sauber schneller als Red Bull und Ferrari."