Wie sind Sie mit dem Ergebnis ihrer Fahrer zufrieden?
Monisha Kaltenborn: Wir sind mit dem Ergebnis natürlich sehr zufrieden. Wir konnten schon bei vielen Rennen sehen, was die Schwächen unseres Autos sind - dazu gehört vor allem das Qualifying. Daher verlief das gesamte Wochenende nicht ganz nach Wunsch, da wir nicht die Startpositionen innehatten, die wir uns erhofften. Daher ist man natürlich ein bisschen frustriert, wenn man erkennt, dass man wieder in der Position ist, dass Feld von hinten aufrollen zu müssen - das braucht alles Kraft und beeinflusst die Strategie. Trotzdem lieferten wir ein sehr solides Rennen durch beide Fahrer ab. Sie konnten sich durch konstante Leistungen nach vorne fahren, sich die Zeit herausfahren und profitierten nicht durch sonstige Zwischenfälle. Das ist eine ganz starke Leistung - auch von den Fahrern - und zeigt, dass wir ein kompaktes Produkt haben. Die Ingenieure haben zudem eine optimalen Auswertung der Daten vorgenommen und eine gute Strategie entwickelt.

Die beiden Piloten sind diesmal auch ohne Probleme durch die ersten Kurve gekommen...
Monisha Kaltenborn: Wir hatten zum Teil auch wirklich Pech, aber insgesamt ist es immer ein Mix aus Pech und Fehlern. Das darf nicht zur Routine werden. Wenn wir irgendwann einmal weiter vorne starten werden, sind wir in alle diese Dinge auch nicht verwickelt.

Gab es in Bezug auf die Reifen Probleme bei Ihren Fahrern - die Zeit zum Testen im Trockenen waren ja gering?
Monisha Kaltenborn: Die Erwartungen und Berechnungen die wir hatten, schienen recht in Ordnung zu sein. Natürlich galt es aufgrund der fehlenden Daten im ganzen Rennen die Flexibilität zu wahren. Es war wichtig, auf andere reagieren zu können und gegebenenfalls auch in der Lage zu sein, die eigene Strategie zu ändern. Das lief sehr gut und die Mannschaft hat das toll gemacht.

Jetzt geht es sofort in Ungarn weiter - ist es mit einem so guten Ergebnis gut, gleich wieder zu fahren?
Monisha Kaltenborn: Man nimmt eine Menge Optimismus und Selbstbewusstsein mit. Das tut uns auch sehr gut, weil wir in den letzten Rennen - gerade mit Kamui, der eigentlich gute Rennen hatte, aber immer von Problemen betroffen war - sehr gut. Das gilt natürlich auf für Kamui. Damit kann er zeigen, dass er ein guter Fahrer ist.

In Ungarn wird es im Qualifying - im Gegensatz zu Hockenheim -sehr heiß werden. Kommt Sauber das mehr entgegen?
Monisha Kaltenborn: Das Qualifying ist generell etwas unsere Schwäche. Hier waren es aber eher die Reifen, da wir sie nicht auf Temperatur bringen konnten. Das muss aber funktionieren und darf keine Ausrede sein.

Heute gab es Diskussionen im Fahrerlager um Red Bull. Wie kann es sein, dass es immer wieder zu Unklarheiten kommt?
Monisha Kaltenborn: Sobald etwas aufgeschrieben vorliegt, gibt es immer einen gewissen Interpretationsspielraum. Was uns aber wichtig ist, und war wir gemeinsam mit der FIA schaffen möchten, ist, dass Regeln geschaffen werden, die für jeden verständlich sind und die Interpretationsspielräume ausmerzen. Das Problem ist, dass die Fans ab einem gewissen Punkt nicht mehr verstehen, wie ein Auto einmal legal und dann wieder illegal sein kann. Es muss unser Ziel sein, dass wir den Sport klarer und verständlicher machen.

Erwarten Sie noch Einsprüche von anderen Teams?
Monisha Kaltenborn: Das kann ich nicht sagen. Wir waren sehr mit der Vorbereitung des Rennens beschäftigt und was war, betraf uns ja nicht direkt. Wir werden sehen, was kommt, aber ich denke, die FIA muss handeln und wissen, ob eine Klarstellung folgt.