Nico Hülkenberg kommt mit viel Rückenwind nach Silverstone. Beim letzten Rennen in Valencia gelang dem Deutschen mit dem fünften Rang das bisher beste Ergebnis seiner Formel-1-Karriere. Für den Großen Preis von Großbritannien ist er jedoch weniger optimistisch, da die Streckencharakteristik dem VJM05 nicht so entgegenkommen dürfte, wie der spanische Stadtkurs.

Wie die meisten Teams, reist auch Force India mit zahlreichen Updates an und bringt einen verbesserten Heckflügel, Unterboden sowie Seitenkästen an die Strecke. "Wir müssen herausfinden, wie die neuen Teile funktionieren und sie richtig zum Arbeiten bekommen", sagte Hülkenberg, der die Komponenten nicht im Simulator testen konnte.

Das Resultat aus Valencia hat Hülkenberg für den weiteren Saisonverlauf viel Auftrieb verliehen, auch wenn er damit haderte, dass er ab Runde sieben ohne KERS auskommen musste und daher den späteren Sieger Fernando Alonso nicht hinter sich halten konnte. "Das war ein sehr spektakuläres Rennen und die Belohnung für die harte Arbeit", blickte er zurück.

Trotz des Erfolgs sieht Hülkenberg die Konkurrenz von Sauber und Williams noch immer etwas voran. "Die Chance Sauber und Williams zu schlagen ist da, es hängt davon ab, wie wir weitermachen und wie gut die Updates funktionieren", betonte er. "Sie sind aber von der reinen Performance noch immer leicht vorne und wir müssen eine weitere Schippe drauflegen, wenn wir sie aus eigener Kraft kontrollieren wollen", so der Force-India-Pilot.

Problemzone schnelle Kurven

Der Deutsche ortet in schnellen Kurven Probleme, was in Silverstone besonders zum Nachteil gereichen könnte, während das Team durch eine Verbesserung des Auspuffs einige Mängel in Puncto Traktion aufholen konnte. "Das Reifenmanagement ist auch noch so ein Ding", sprach Hülkenberg eine weitere mögliche Schwachstelle an.

Im Vorjahr steigerte sich Force India in der zweiten Saisonhälfte und Hülkenberg hofft auch in dieser Saison auf eine ähnliche Entwicklung. "Es dauert etwas, bis die Updates greifen, aber es kann schon sein, dass wir wieder in der zweiten Hälfte besser sind", verriet er.

Force India hat wie zahlreiche andere Teams seinen Sitz in England, sodass es sich beim Grand Prix in Silverstone um ein Heimrennen handelt. Das bedeutet für die Fahrer etwas mehr Stress, der Druck nimmt laut Hülkenberg aber nicht zu. "Es ist ein bisschen geschäftiger, am Zeitplan stehen mehr Sachen als sonst und es gibt mehr Leute und Gäste", sagte er. "Aber meine Arbeit an der Strecke und mit den Ingenieuren wird davon nicht beeinflusst."