Der Kampf um die Spitze der Formel 1 ist ein ebenso harter wie der Kampf darum, nicht ganz hinten zu stehen. Am Ende des Feldes streiten HRT und Marussia darum, wer die Oberhand hat, wobei HRT aktuell im Nachteil ist, was wohl auch daran liegt, dass der Rennstall eine große Umstrukturierung durchmacht, wozu auch ein neues Hauptquartier in Madrid gehört, das vorige Woche eröffnet wurde. Bei der Eröffnung hatte Einsatzfahrer Pedro de la Rosa gemeint, dass HRT besser dran wäre, auf die eigene Leistung zu schauen, statt den Sieg gegen Marussia als Ziel festzusetzen.

Teamchef Luis Perez-Sala sieht es ähnlich, wobei er ohnehin nicht davon ausgeht, dass HRT demnächst vor Marussia liegen wird. "Die Hoffnung stirbt zuletzt und ich hoffe, wir können in einem Rennen vor ihnen ankommen, aber wir müssen realistisch sein. Sie sind stärker als wir. Sie haben einen guten Job gemacht und ich denke, kurzfristig müssen wir uns auf viele Dinge beim Aufbau des Teams konzentrieren. Daher glaube ich nicht, dass wir kurzfristig konstant stärker sein können als sie", meinte Perez-Sala laut Autosport.

Ein Hindernislauf

Die Eröffnung des neuen Hauptquartiers bezeichnete er als großen und wichtigen Schritt, der zudem beweist, dass HRT Fortschritte macht. "Es ist ein Luxus, in der Formel 1 zu sein. Wir haben seit vorigem Jahr viele Dinge verändert. 85 Prozent des Teams sind neu. Der erste Schritt war es, mit dem Auto in Australien zu sein - diesbezüglich hatte ich in der Vorbereitung meine Zweifel, doch wir schafften es. Wir qualifizierten uns nicht, aber der nächste Schritt war es, innerhalb der 107 Prozent zu sein und wir haben es geschafft. Die nächste Hürde war es, die Zuverlässigkeit zu haben, um Rennen zu beenden. Die letzte Herausforderung haben wir gerade gemeistert, wir haben ein Hauptquartier, in dem wir alle unter einem Dach arbeiten, um unsere Ressourcen zu optimieren. Dennoch ist es weiter ein Hindernislauf und wir haben nur die ersten übersprungen", meinte er.

Auf der Habenseite konnte Perez-Sala verbuchen, dass das Rennteam mehr oder weniger steht. Auf der finanziellen, logistischen und administrativen Seite war nach seiner Ansicht aber noch einiges zu tun. Deswegen wird das Team auch noch wachsen müssen. Aktuell sind 75 Leute bei HRT, der Teamchef möchte gerne auf 110 aufstocken. Außerdem möchte er auch die Design-Abteilung nach Madrid bringen, sein Minimalziel wäre es, zumindest den Chefdesigner im Hauptquartier zu haben.