Möglicherweise wird er eines Tages als Pionier in die Formel-1-Geschichte eingehen: Narain Karthikeyan war bei seinem Debüt 2005 der erste Inder überhaupt, der den Sprung in die Formel 1 geschafft hat. Sieben Jahre später fährt er bei HRT, mit Karun Chandhok saß ein weiterer Inder zwischenzeitlich im Cockpit und mit Monisha Kaltenborn gibt es eine künftige Teamchefin mit indischen Wurzeln. Der erste indische Grand Prix vergangenes Jahr gilt als großer Erfolg.

"Die Popularität diese Sports wächst mit jedem Tag", freut sich Karthikeyan, der sich derzeit in der indischen Großstadt Thiruvananthapuram nach Möglichkeiten für ein Showevent umsieht. Zwar ziehe Cricket nach wie vor Massen und Sponsoren an, doch der 35-jährige sieht den Volkssport auf einen Sättigungspunkt zusteuern. "Es ist möglich, dass indische Firmen bald einen Formel-1-Einstieg in größerem Umfang anstreben, so wie es Sahara getan hat." Der Mischkonzern hat große Anteile des Rennstalls Force India aufgekauft.

Ein voller Erfolg: Der Große Preis von Indien vor gefüllten Tribünen, Foto: McLaren
Ein voller Erfolg: Der Große Preis von Indien vor gefüllten Tribünen, Foto: McLaren

Sportlich läuft es beim Inder 2012 noch nicht ganz rund. Bislang stand er im Schatten seines Teamkollegen Pedro de la Rosa und erregte Aufsehen durch die Kollision mit Sebastian Vettel in Sepang. Bei den anstehenden Testfahrten in Mugello wird HRT nicht teilnehmen: "Wir hätten nichts Neues gehabt, was wir in Mugello testen könnten", begründet er den Schritt. Die Updates würden erst für das Rennen in Barcelona bereit sein.

"Wir sind eines der kleinsten Teams im Fahrerlager und unser Ziel ist, den Rückstand auf Marussia und die anderen Teams, die direkt vor uns liegen, zu verringern", so Karthikeyan weiter, der den Fahrplan ganz auf sein Heimrennen im Oktober auslegt: "Ich hoffe, wir können das Auto weiter verbessern, und wenn der indische Grand Prix ansteht, sollten wir ein bisschen konkurrenzfähiger sein." Aber er weiß auch: "Wir sind einen weiten Weg gegangen, doch es liegt noch ein ebenso weiter Weg vor uns." Das gilt sowohl für die Formel 1 in Indien, als auch für HRT.