Gute Runde, aber nur Platz 15 – bist Du trotzdem zufrieden?
Bruno Senna: Wirklich zufrieden kann man mit Platz 15 nicht sein, aber andererseits habe ich so ziemlich das Optimale aus dem Auto herausgeholt. Die Runde war gut, viel war da nicht drin, maximal eine Zehntel. Aber wir wussten ja, dass es hier im Qualifying wieder schwierig werden würde mit der Zeit, die wir durch unser nicht so gutes DRS verlieren. Wenn wir die Zehntel hätten, wären wir im Q3. Jetzt wird es entscheidend sein, dass wir auch eine gute Strategie für das Rennen finden. Es wird sicher nicht leicht werden von da, wo ich starte, mit so vielen gleichwertigen Autos. Strategie und Reifenverschleiß, das wird das Entscheidende sein, um morgen in die Punkte zu kommen.

Viele glauben, man wird mindestens drei Stopps brauchen. Könntest du dir vorstellen, dass es auch mit zwei geht?
Bruno Senna: Ich glaube auch eher an drei. Wenn man sich die Longruns allgemein so anschaut, also da müsste jemand mit dem Verschleiß schon extrem gut dastehen, um mit zwei durchzukommen. Vielleicht probiert es jemand von ganz hinten, der nichts zu verlieren hat. Aber ansonsten glaube ich eher nur, wenn die Verhältnisse sich doch noch plötzlich ändern.

Wie viele neue Reifensätze hast Du noch?
Bruno Senna: Zwei von den Mediums, die weichen haben wir alle verwendet, weil wir doch noch eine gewisse Chance gesehen haben, ins Q3 zu kommen. Aber die anderen konnten sich dann halt doch noch mehr steigern als wir.

Bei dem erwarteten hohen Verschleiß – wird das morgen ein Festival des Überholens?
Bruno Senna: Eher ein Festival aus Fehlern und vor allem der Strategie. Wer die besten Entscheidungen trifft, bei wem die Reifen am besten halten, der wird vorn sein. Wenn wir hier morgen Punkte holen können, dann können wir es überall!

Vor allem mit den weichen Reifen saht ihr gestern, was den Verschleiß anging, doch besser aus als die meisten anderen Teams – stimmt das nicht optimistisch?
Senna: Das stimmt schon, aber es wird wie in China auch sehr davon abhängen, wo man immer genau auf der Strecke ist, dass man nicht zu sehr im Verkehr steckt, Zeit verliert, sich im Pulk die Reifen vorzeitig ruiniert... Leicht wird das nicht.

Pastor musste das Getriebe wechseln, gab es bei Dir auch Bedenken?
Bruno Senna: Nein, bei mir ist alles in Ordnung. Mein Getriebe hat ja auch einige Kilometer weniger als seines.

Warst Du eigentlich überrascht, dass Red Bull hier plötzlich wieder vorne ist?
Bruno Senna: Red Bull darf man nie abschreiben, sie bekommen ihr Auto offenbar immer besser in den Griff. Ich glaube, sie hatten auch ein paar kleinere neue Teile, und Sebastian ist auch eine sehr gute Runde gefahren. Aber mal abwarten, wie es im Rennen aussieht. Ich glaube, da hat McLaren sehr gute Chancen.