Das Modell des jährlichen Wechsels zwischen zwei Grand Prix Austragungsorten scheint immer populärer zu werden. Aktuell in Deutschland im Einsatz, wo der Nürburgring und der Hockenheimring alle zwei Jahre mit der Veranstaltung des Deutschland Grand Prix an der Reihe sind, ist etwas Ähnliches zwischen Frankreich und Belgien angedacht und soll auch in Spanien kommen. Nun wird auch in Australien überlegt, den Grand Prix in Zukunft in zwei Städten im Jahreswechsel zu veranstalten.

In Melbourne gibt es seit Jahren Diskussionen, weil das Rennen ein immer größeres Minus schreibt und das letztendlich auf die Steuerzahler zurückfällt. Daher möchten die Verantwortlichen nun nur mehr alle zwei Jahre einen Grand Prix veranstalten und laut Herald Sun ist eine Alterierung mit Sydney oder Perth angedacht. In Perth wird allerdings bereits abgewinkt. "Der Grand Prix ist ein toller Event, aber West Australien wird sich darum nicht bemühen", sagte der Premierminister des Bundesstaates West Australien, Colin Barnett.

Der Wert fürs Geld

In Victoria, wo sich Melbourne befindet, will der Premierminister Ted Baillieu die Idee des Jahreswechsels jedenfalls weiter verfolgen. "Wir haben das Rennen bis 2015 in seiner aktuellen Form. Verhandlungen darüber hinaus werden sich darum drehen, für die Wirtschaft von Victoria auch einen Gegenwert für ihr Geld zu erhalten", sagte ein Sprecher des Premierministers.

Für den Vorstand der Australien Grand Prix Corporation, Ron Walker, ist der geplante jährliche Wechsel aber ein Weg ins Verderben. "Alle unsere Großveranstaltungen sind hart erarbeitet und wir werden unsere nicht mit einer anderen australischen Stadt teilen", betonte er. Red-Bull-Pilot Mark Webber ist bei diesem Thema auf Walkers Seite. "Ich denke, es [das Rennen] über das Land zu verteilen, würde mehr Kopfschmerzen verursachen als es von Nutzen ist. Es war bislang so erfolgreich für Melbourne. Aber sag niemals nie, nichts ist für ewig."