Daumen nach oben: Jenson Button zeigte 2011 eine phänomenale Leistung, Foto: McLaren
Daumen nach oben: Jenson Button zeigte 2011 eine phänomenale Leistung, Foto: McLaren

Mit Jenson Button als Vizeweltmeister hätte vor der Saison wohl wirklich niemand gerechnet. Der kolportierte Nummer-2-Fahrer bei McLaren zeigte 2011 jedoch eine gleichermaßen gekonnte, wie gewitzte Leistung auf und abseits der Piste und ließ somit alle Kritiker verstummen. Besonders bestechend waren in vielen Fällen Buttons Rennintelligenz und seine Fähigkeit, das ruhige und besonnene Analysieren von Situationen in eine gewinnbringendene Tugend umzuwandeln.

Der als Reifenflüsterer bekannte McLaren-Pilot machte sich die neuen Pirelli-Pneus in der F1 zunutze wie kein anderer Fahrer. Davon profitierte er besonders in den Rennen maßgeblich. Während die Kollegen zu früh ihr Pulver verschossen, lauerte Button und wartete auf seine Chance, die sich ihm in der modernen F1 mit KERS und DRS auch fast immer bot. Herausragendes Beispiel: Der Sieg im Marathon-Rennen von Montreal. Weder eine Kollision mit Teamkollege Hamilton, noch eine Strafe und der zwischenzeitliche Rückfall auf den letzten Platz konnten Button aufhalten.

Hamilton chanchenlos gemacht

Bis zum Schluss jagte er routiniert den Führenden Vettel und zwang diesen schließlich in einen Fehler. Der Sieg im Regenchaos war das Highlight 2011 - doch für den erfolgshungrigen Briten nicht genug. Ausgerechnet bei seinem 200. Grand Prix in Budapest legte der 30-Jährige bei seinen geliebten Mischbedingungen nach und auch der Sieg beim Klassiker in Japan war aus fahrtaktischer Sicht eine der größten Meisterleistungen der letzten Jahre.

Gegen einen ausgeglichen und gelassen wirkenden Button in Hochform hatte auch Stallgefährte Lewis Hamilton in diesem Jahr keine Chance. Dass der Weltmeister von 2009 seinen schnellen Teamkollegen derart dominieren könnte, hatte ihm niemand zugetraut. Dabei konzentrierte er sich nur auf seine eigenen Stärken, punktete mit Konstanz, Konzentration und Ausdauer und reifte so ganz unauffällig zu einem der großen Gewinner des Jahres: Ein echter Button eben!