Viel durften sich die Rennveranstalter in Indien vor Beginn des Wochenendes anhören, vor allem aufgrund der hygienischen Umstände, die an und neben der Strecke geherrscht haben sollen. Auch die noch nicht überall abgeschlossenen Arbeiten wurden bekrittelt, doch als dann am Freitag die Ampel auf Grün schaltete, ging es ausnahmsweise nur ums Fahren und darum, ob das Layout der Strecke von den Fahrern ein positives oder negatives Urteil erhalten würde. Unter diesem Gesichtspunkt kam die neueste Schöpfung von Hermann Tilke sehr gut weg.

"Der Kurs ist eine Herausforderung", urteilte Sebastian Vettel. "Er vergibt nicht viele Fehler, deshalb müssen wir morgen sehr fokussiert sein." Für den Sonntag erwartete er ein gutes Rennen. Vettels Teamkollege Mark Webber kam gleich ins Schwärmen, vor allem Kurve drei nach dem Bergauf-Stück hatte es ihm angetan. "Das ist eine einzigartige Kurve", sagt er. "Sie ist sehr langsam, aber es geht bergauf und ziemlich extrem in der Höhenlage. Turn 4 geht auch nicht leicht, also sind sie beide herausfordernd."

Alles ist gut

Timo Glock konnte der ganzen Runde einiges abgewinnen und machte da keine Ausnahmen. "Es ist hier eigentlich alles gut. Der erste Sektor sieht vielleicht etwas langweilig aus, aber selbst von Kurve eins bis drei ist es spannend, weil es bergauf geht. Man merkt das Bergauf-Stück zwar nicht richtig, aber man kann dort extrem spät bremsen. Beim Einlenken oben ist es etwas schwierig, aber trotzdem, das Spannende daran ist der breite Kurveneingang", sagte der Virgin-Pilot. Die schnelleren Passagen ab Kurve fünf hatten ihm auch Spaß gemacht, besonders gefallen hatte ihm aber die Doppelkurve zehn und elf, die beinahe wie eine Kurve gefahren wird.

Zum Überholen ist genug Platz, Foto: Sutton
Zum Überholen ist genug Platz, Foto: Sutton

"Wir müssen da schon aufmachen. Eigentlich ist es wie eine Kurve, aber es sind dann doch zwei", meinte Glock. Zwischen den zwei Turns kann man kurz beschleunigen, muss allerdings - zumindest im Virgin - auch wieder etwas rausnehmen. "Du musst aber nicht extrem die Richtung ändern. Auch der letzte Sektor ist schön, das macht echt Spaß." Ähnlich positiv äußerte sich Adrian Sutil. "Es ist eine Strecke, die mir sehr viel Spaß macht und mir eigentlich auch sehr gut liegt", freute sich der Force-India-Pilot. "Sie ist sehr flüssig und hat viele schnelle Kurven. Zudem sind außer auf der Geraden keine Bodenwellen, was es extrem angenehm macht."

Der Blick in den Himmel

Als einfach nur beeindruckend bezeichnete Nico Rosberg den Buddh International Circuit. Ganz angetan war er von Sektor eins und der Anfahrt zu Kurve zwei. "Sie ist sehr anders; man kommt aus einer Senke und guckt plötzlich in den Himmel. Dadurch sieht man die folgende Haarnadelkurve erst unmittelbar bevor man dort ankommt." Sein Kumpel Lewis Hamilton steigerte Rosbergs Urteil von beeindruckend noch auf fantastisch. "Die Organisatoren hier in Indien haben einen guten Job gemacht", sagte der McLaren-Pilot. Sein Teamkollege Jenson Button stimmte zu. "Ich mag die Strecke sehr", erklärte der 31-jährige. "Es macht viel Spaß, auf ihr zu fahren."

Und auch bei Ferrari war der Buddh International Circuit positiv aufgenommen worden. Felipe Massa erklärte: "Der Großteil der Strecke ist sehr schön, es geht bergauf und bergab und gibt schnelle Kurven. Ich genieße es." Die Kurven machten ihm besonderen Spaß und dabei nicht nur die Kombination Kurve zehn und elf sondern auch die schnellen Schikanen. Ungemein gut fand er aber die breiten Kurveneinfahrten. "Wenn man im Rennen vorne ist und die richtige Linie in die Kurve nimmt, kann das andere Auto beim Bremsen vorbei. Man kann innen hinein stechen und ohne Probleme vorbei, weil es so breit ist. Man muss früher einlenken und eher in die Kurvenmitte hin bremsen. Das Auto dahinter kann die weitere Linie nehmen und sehr aggressiv sein. Das ist für das Überholen eine echt gute Idee."