In China stand erstmals in der F1-Saison 2011 kein Red Bull-Pilot auf dem Siegerpodest. Lewis Hamilton hatte Sebastian Vettel in Sachen Hattrick einen Strich durch die Rechnung gemacht - nach den schlechten Testfahrten vor der Saison hatte daran kaum einer geglaubt. "Bis zum ersten Rennen hat McLaren einen sagenhaften Sprung gemacht", erklärte Marc Surer im Exklusiv-Interview mit Motorsport-Magazin.com.

Der Heckflügel bereitete McLaren zu Beginn die größten Schwierigkeiten. "Er war zu groß - das obere Element des Heckflügels ist selbst bei geöffneter Position noch schräg im Wind gestanden. Dadurch hatten sie zu viel Luftwiderstand", weiß Surer. Doch der britische Rennstall hat als einer der Ersten verstanden, was der angeblasene Diffusor war. "Sie haben als erste aufgeholt, allerdings mit einem anderen Prinzip", erzählte Christian Danner.

Allerdings mussten die Briten auch Lehrgeld bezahlen. "McLaren hat die Reifen von Anfang an gut auf Temperatur gebracht, aber als sie den Diffusor brutal angeblasen haben, haben sie sich mit den Auspuffgasen die Hinterreifen kaputtgemacht, z.B. in Valencia. Das passiert ihnen jetzt nicht mehr", meinte Danner gegenüber Motorsport-Magazin.com. Im Gegensatz zu Ferrari hat McLaren kein Problem damit die Reifen im Qualifying auf Temperatur zu bringen.

"Sie gehen raus und haben sofort Grip. Bei Hamilton hat das schon immer funktioniert, aber Button ist eher sensibel, gerade bei harten Reifen, doch auch er bekommt es jetzt hin. Sie müssen mit dem Reifeningenieur einen Vorteil erarbeitet haben, den Ferrari nach wie vor nicht hat", verriet Surer. Zusätzlich besitzt der MP4-26 einen der stärksten F1-Motoren.

"Von der Leistung her steht McLaren mit dem Mercedes-Aggregat sehr gut da. Unterm Strich ist der McLaren aerodynamisch nicht so gut wie der Red Bull, mechanisch gleich gut wenn nicht sogar besser und leistungsmäßig besser. Das Manko liegt ganz klar auf Seiten der Aerodynamik, auch wenn Martin Whitmarsh anderer Meinung ist."

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