Über die Zukunft des Australien Grand Prix wird immer wieder diskutiert und spekuliert, vor allem weil die Veranstaltung in den vergangenen Jahren immer mehr Schulden gemacht hat, die mit Steuergeldern getilgt wurden. Dementsprechend brisant ist auch die Nachricht, dass der Grand Prix in diesem Jahr die Steuerzahler 50 Millionen australische Dollar (rund 38 Millionen Euro) gekostet hat und gleichzeitig nur 39 Millionen australische Dollar an Wirtschaftsleistung brachte. Die aktuelle Tourismus- und Veranstaltungsministerin von Victoria, Louise Asher, machte vor allem die ehemalige Regierung der Labor Partei für die Entwicklung verantwortlich.

Denn sie meinte einerseits, dass sie sich nicht gut damit fühle, dass so viel Geld aus dem Steuertopf genommen werde und ihr andererseits aber die Hände gebunden seien, einen neuen Vertrag mit Bernie Ecclestone auszuhandeln. "Mir geht es mit dieser Menge an Subventionen nicht gut. Der Event ist ein guter Event, aber der Vertrag ist ein typischer Labor-Vertrag", beklagte sie anlässlich der Veröffentlichung des Rechnungsberichts zum Grand Prix in diesem Jahr. Dass der Bericht überhaupt veröffentlicht wurde, wertete sie als jene Transparenz, die von der neuen Regierungs-Koalition versprochen wurde.

Berichterstattung als Plus

"Die victorianische Regierung hat ihr Versprechen erfüllt, eine umfassende Studie über den ökonomischen Wert des Grand Prix für den Staat zu erstellen und diese auch öffentlich zugänglich zu machen. Die ehemalige Labor-Regierung ließ 2008 eine ähnliche Studie erstellen, doch wollte sie diese nicht veröffentlichen", teilte Asher in bestem Wahlkampfton mit. Immerhin räumte sie ein, dass die Presseberichterstattung über den Event dem Staat in Zukunft Touristen und Investoren bringen dürfte.

Zudem erklärte sie, dass die Koalitions-Regierung die nächsten Jahre über die Zukunft des Grand Prix nachdenken werde, bevor es daran geht, 2015 mit Bernie Ecclestone einen neuen Vertrag zu erarbeiten. Keine Schuld an dem aktuellen Vertrag, bei dem sich die Renngebühren jedes Jahr erhöhen, wollte sie dem Vorstand der Australian Grand Prix Corporation, Ron Walker, zuschreiben. "Er verhandelt diese Verträge unter den Parametern, die ihm [von der Regierung] vorgegeben werden. Zu sagen, Ron zieht sein eigenes Ding durch, ist nicht korrekt. Es ist nicht richtig oder fair, ihm diese Verluste zuzuschreiben."