Ich hatte ja versprochen, noch mal ein bisschen über das Festival of Speed in Goodwod zu erzählen, eine Woche vor dem England GP. Da war diesmal für mich recht viel zu tun, weil ich zwischen den Fahrten mit den verschiedenen Autos, dem Evora, mit Passagieren, einem Lotus und dem Formel 1, dem RS 29, auch sehr viel Promotion an den verschiedenen Ständen, vor allem bei Lotus und Renault, gemacht habe, viele Interviews und Autogrammstunden.

So bin ich diesmal auch gar nicht zum Filmen aus dem Cockpit gekommen, denn das einzige Mal, wo ich mit dem Renault RS 29 unterwegs war, habe ich prompt vergessen, mein Handy mitzunehmen.

Das Silverstone-Wochenende war für uns ziemlich schwierig, die Regeln mit dem Anblasverbot haben uns offenbar doch stärker als die meisten anderen getroffen, auch die Tatsache, dass das die ganze Zeit ein bisschen ein Hin und Her war, hat sicher nicht geholfen.

Und dann haben wir wohl offensichtlich schon noch das ein oder andere grundsätzliche Aerodynamikproblem gehabt, es scheint, dass die Windkanalumstellung von 50 auf 60 Prozent, die grundsätzlich ein Fortschritt ist, am Anfang ein paar Probleme mit sich gebracht hat, dass vielleicht die Übertragbarkeit der Daten doch nicht so hundertprozentig funktioniert hat.

Daran müssen wir arbeiten, denn das sind Sachen, die auch für das nächstjährige Auto sehr wichtig sind, an dem inzwischen schon gearbeitet wird. Wir haben deshalb sogar zeitweise überlegt, zwischen Silverstone und dem Nürburgring noch einmal einen zusätzlichen Aerotest zu fahren, uns dann aber doch anders entschieden und nur im Werk mit den bis jetzt vorhandenen Erkenntnissen und Daten intensiv weitergearbeitet und den Test auf September verschoben.

Bruno Senna hatte in den letzten Wochen viel zu tun, Foto: Sutton
Bruno Senna hatte in den letzten Wochen viel zu tun, Foto: Sutton

Nach den großen Problemen im Qualifying sah es zumindest im Rennen für uns ein bisschen besser aus. Nick ist wirklich sehr stark gefahren, von 16 auf 8, hat wenigstens noch ein paar Punkte geholt, aber trotzdem mussten wir feststellen, dass uns wieder ein bisschen Speed gefehlt hat, und das das Auto gerade auch im Nassen nicht wirklich schnell war.

Ansonsten war es für die Zuschauer sicher ein unterhaltsames Rennen, vor allem, weil die Spitzenteams offensichtlich bei den verschiedenen Bedingungen sehr unterschiedlich unterwegs waren, McLaren schien zum Beispiel im Nassen um einiges besser zurecht zu kommen, Ferrari dafür im Trockenen. Wobei ich glaube, dass Sebastian trotzdem Alonso hätte hinter sich halten können, wenn sein Boxenstopp normal geklappt hätte.

Dass am Nürburgring wieder nach den Valencia-Regeln gefahren wird, kommt uns im Vergleich zu Silverstone sicher ein bisschen entgegen, wobei wir den Verlust im Qualifying schon ein bisschen spüren werden, das haben wir ja schon in Spanien gemerkt. Aber wir haben einige neue Aeroteile, und das Team ist sehr optimistisch, dass uns das einen Schritt nach vorne bringen wird. Hoffentlich auch im Nassen, denn mit Regen muss man ja wohl durchaus wieder rechnen, wie ich gehört habe...

Heute Vormittag, wo ich für Filmaufnahmen auf der Nordschleife rumtoben durfte, was immer Spaß macht, sah es jedenfalls schon ziemlich grau aus – und kalt ist es auch, aber das kennen wir ja schon aus Silverstone...