Knappe zwei Wochen nach Sergio Perez' schlimmstem Unfall seiner Formel-1-Karriere, begibt sich Sauber nach Montreal. Der junge Mexikaner möchte natürlich im Auto sitzen, bleibt aber auch realistisch. "Ich fühle mich sehr gut und fit. Natürlich will ich in Montreal fahren, aber ich weiß auch, dass die endgültige Entscheidung darüber bei den Ärzten der FIA liegt", machte der Sauber-Pilot deutlich, der es hart fand, das Rennen im Fürstentum vor dem Fernseher betrachten zu müssen.

FIA muss grünes Licht geben

Zwischen dem Mexikaner und seinem Renneinsatz stehen nun die normalen medizinischen Tests der FIA. Auch der Technische Direktor des Teams, James Key, hofft auf das Beste. "Als ich mit ihm sprach, klang er sehr optimistisch. Er kann es kaum abwarten, wieder zu fahren. Wir freuen uns alle darauf, wenn er im Team zurück ist", machte Key deutlich. Sollte die FIA allerdings kein grünes Licht geben, wird Perez' Landsmann und Sauber-Testfahrer Esteban Gutierrez seinen ersten Einsatz am Rennwochenende haben.

Zudem ist die Strecke auf der Ile de Notre-Dame völliges Neuland für Perez. Aus diesem Grund waren zwischen den Grand Prix von Monaco und Kanada Fahrten im Ferrari-Simulator geplant. Seine Reise nach Maranello musste allerdings aufgrund seines Unfalls gestrichen werden. Doch Perez bleibt gelassen. "Ich komme nicht zum ersten Mal auf eine mir noch unbekannte Rennstrecke, und ich hatte nie Schwierigkeiten, mich zurechtzufinden", zeigte er sich selbstbewusst.

Mit gemischten Gefühlen nach Kanada

Teamkollege Kamui Kobayashi kann es ebenfalls kaum erwarten wieder hinter ins Lenkrad zu greifen, nachdem ihm beim letzten Rennen mit Platz fünf das beste Sauber-Ergebnis seit 2009 gelang. Doch im vergangenen Jahr tat sich der Japaner schwer in Nordamerika, was ihm aber für das kommende Rennen kein Kopfzerbrechen bereitet. "Unser jetziges Auto ist ein großer Fortschritt und sollte auf dieser Art von Rennstrecke viel besser sein", zeigte er sich überzeugt.

Sauber wahr mehr als stolz auf den ersten Sieg der Teamgeschichte und zeigt dies deutlich, Foto: Sutton
Sauber wahr mehr als stolz auf den ersten Sieg der Teamgeschichte und zeigt dies deutlich, Foto: Sutton

Dass der Sauber grundsätzlich zur Strecke in Kanada passt, bewies das Team 2008, als der erste und einzige Sieg gelang. Damals passierte Robert Kubica vor Nick Heidfeld die Linie und machte damit den Doppelsieg perfekt.

Zudem machte Kobayashi beim letzten Auftritt auf dem Circuit Gilles Villeneuve einen Fehler, der ihn das Rennen kostete. "Ich hatte einige Autos problemlos überholt, aber der Versuch, einen weiteren Konkurrenten zu schnappen, endete mit einem Unfall", erinnerte sich der Sauber-Pilot schmerzlich, der sich diesen Fehler lange vorgeworfen hat. Nun hofft er, dass durch die Neuerungen das Überholen besser möglich wird und er ohne Schwierigkeiten passieren kann. Respekt hat er allerdings vor dem speziellen und rutschigen Streckenbelag, wenngleich er hofft, dennoch genug Haftung zu finden.