Nur sieben Tage nach dem Großen Preis von Malaysia in Sepang startet die Formel 1 am Sonntag auf dem Shanghai International Circuit. Für Mercedes GP ist es die Chance, eine noch bessere Performance als in Malaysia abzuliefern. Michael Schumacher hatte zwar als Neunter die ersten Punkte eingefahren, doch das Team machte deutlich, dass die Ansprüche höher liegen.

"Angesichts der direkt aufeinander folgenden Rennen in Malaysia und China besteht nur wenig Zeit, um vor Shanghai wesentliche Veränderungen an den Autos vorzunehmen. Dennoch verwenden wir die wenigen verfügbaren Tage dafür, eine gründliche Analyse der ersten beiden Rennwochenenden durchzuführen und dabei jene Bereiche zu identifizieren, die wir für China verbessern können", verriet Teamchef Ross Brawn.

Die Streckencharakteristik in Shanghai unterscheidet sich von der in Sepang. Die Gegengerade ist mit fast 1,2 km Länge die längste Gerade des gesamten Jahres - hier laufen die Motoren für 17 Sekunden mit Vollgas. Zudem besteht eine Runde in Shanghai zu 53 Prozent aus Geraden. Es gibt drei harte Bremspunkte von über 275 km/h auf unter 100 km/h. Daher sind auf dem Kurs in China gutes Bremsverhalten, Traktion und guter Speed auf den Geraden gefordert.

Der Temperaturlevel wird voraussichtlich mit weniger als 20 Grad nur etwa halb so hoch liegen wie zuletzt beim Malaysia-Wochenende. "Die Pirelli-Reifen werden auf dem Shanghai-Kurs durchaus gefordert sein, nach bisherigen Erfahrungen war mehr Hitze besser für konstante Rundenzeiten als niedrigere Asphalttemperaturen. Wie in Malaysia rechnen wir mit einem schwierigen und sehr herausfordernden Wochenende für unsere Mannschaft", erklärte Motorsportchef Norbert Haug. Trotz der anspruchsvollen Strecke freut sich Schumacher auf Shanghai.

Positive Erinnerungen an Shanghai

"Wie alle in unserem Team treiben mich Herausforderungen besonders an. Uns ist klar, dass uns nach dem Rennen in Malaysia nur wenig Zeit bleibt, aber wir lernen mit jeder Runde hinzu. Wir reisen unvoreingenommen nach China und haben uns zum Ziel gesetzt, besser abzuschneiden als bei den ersten beiden Rennen", sagte der Deutsche. Teamkollege Nico Rosberg hat gute Erinnerungen an den China-GP. Im Vorjahr beendete er das Rennen als Dritter auf dem Podest.

"Der Saisonbeginn verlief für uns nicht nach Plan, aber ich hoffe, dass wir an diesem Wochenende einen besseren Weg einschlagen. Ich fahre gerne auf dieser Strecke und war hier in der Vergangenheit sehr schnell. Wir hätten uns in Malaysia weiter vorne qualifizieren können, also wissen wir, dass noch mehr Leistung im Auto steckt, wenn alle Systeme richtig funktionieren. Hoffentlich gelingt uns das in China, so dass wir uns weiter steigern können. Wir arbeiten auf alle Fälle sehr hart dafür", so Rosberg.