Wie beurteilst Du das Wintertestprogramm vom Team?
Michael Schumacher: Mein Gefühl ist positiv. Das Team hat über die Wintermonate sehr hart gearbeitet, um unser Auto in allen Bereichen, die wir für verbesserungswürdig hielten, zu verbessern. Die Daten, die ich über den Winter gesehen habe, sahen vielversprechend aus. Doch wir alle wissen, dass die Daten sich von jenen auf der Strecke unterscheiden können. Als Fahrer hofft man natürlich auf einen Fortschritt und ich denke, dass wir diesen erzielt haben. Ich bin überzeugt, dass wir um Podiumsplätze kämpfen können. Gleichzeitig habe ich die Hoffnung, dass wir in einigen Rennen ein Wort um den Sieg mitreden können. Wie die Realität aussieht, werden wir erst wissen, wenn die Saison beginnt. Ich kann es kaum erwarten nach Melbourne zu kommen und das wahre Bild zu sehen.

Nach einem schwierigen Start brachte das Team ein Update nach Barcelona. Der Trend zeigt in die richtige Richtung. Kann das Team diesen Weg fortsetzen?
Michael Schumacher: Wir werden es auf jeden Fall versuchen. Ich habe es bereits gesagt, im Moment sind Vorhersagen sehr schwierig. Aber ich bin zufrieden mit der Arbeit, die wir bisher geleistet haben.

Es ist das zweite Jahr nach Deinem Comeback: ist das Gefühl ein anderes?
Michael Schumacher: Dieses Jahr fühlt es sich tatsächlich anders an. Im Vorjahr war alles neu für mich: die Testsituation, das Auto, das Team, die Strukturen. Es war ein aufregendes Jahr, aber ich musste erst meinen Weg finden. Jetzt, ein Jahr später, weiß ich in welchen Bereichen ich noch arbeiten muss. Ich bin jetzt viel vertrauter mit dem Team und wir haben eine fantastische Gruppe an erfahrenen und engagierten Leuten. Ich genieße, was ich tue. Ich genieße die Zusammenarbeit mit Mercedes. Ich habe meine Entscheidung, in die Formel 1 zurückzukehren, nie bereut … falls du diese Frage als Nächstes stellen wolltest.

Du bist tausende Kilometer mit den neuen Systemen wie KERS und RFA gefahren. Welchen Einfluss werden diese Systeme auf die Rennen haben?
Michael Schumacher: Ich denke, dass die Systeme durchaus einen Einfluss haben können, aber nicht auf die Weise, dass der Pilot einen Knopf drückt und den Gegner ganz einfach überholt. Man muss sich weiterhin in der richtigen Position befinden und den richtigen Moment abwarten, um sich einen Vorteil durch die neuen Möglichkeiten zu verschaffen. Erst im Rennen werden wir sehen, ob die Systeme zu unserer Zufriedenheit funktionieren.

Wie viel musste angesichts der Pirelli-Reifen geändert werden und was wird der Schlüssel sein, um das Maximum aus den Reifen im Rennen herauszuholen?
Michael Schumacher: Die Reifen sind für alle gleich. Ich bin überzeugt, dass wir alle mit den Reifen zurechtkommen werden. Als F1-Fahrer ist man sehr sensibel und spürt natürlich die Unterschiede, aber deshalb sind die Veränderungen so aufregend. Wir haben damit gelernt, umzugehen. Aus meiner Sicht kann man mittels der richtigen Strategie das Maximum aus den Reifen herausholen.