"Ich habe ihn gut aufgefunden, im Vergleich zu dem Horrorcrash, den er hinter sich hat", erzählte Flavio Briatore nach seinem Besuch im Krankenhaus. "Ich bin froh, dass es ihm besser geht und dass ich mit ihm ein paar Worte wechseln konnte." Der frühere Renault-Teamchef hat keinen Zweifel daran, dass Robert Kubica in die Formel 1 zurückkehrt. "Kubica ist ein außergewöhnlicher Kerl und das Potenzial einer Rückkehr ist groß", erklärte der Italiener.

Deshalb sprach Briatore mit dem Polen auch weniger über den Unfall als viel mehr über die Formel 1 und seine Comeback-Chancen. "Aufgrund seiner Fitness und seinem Willen zurückzukehren, wette ich darauf, dass er in fünf oder sechs Monaten wieder in alter Form zurück ist", meinte Briatore. Die Kritik am Renault-Team, das Kubica die Teilnahme an der Rallye erlaubte, versteht er nicht. "Ein Unfall ist ein Unfall. So etwas kann überall passieren, nicht nur auf einer Rennstrecke oder in einem Wettbewerb. Es gibt immer Risiken", betonte Briatore.

Auch Virgin-Teamchef John Booth sieht die Rallye-Teilnahme nicht als Fehler an. "Jedes Team hat seine eigene Politik, aber die jungen Fahrer wollen ihre Grenzen austesten - egal, ob auf einem Fahrrad, einem Skateboard oder in einem Rennauto. Meistens kriegen sie nur Kratzer ab, aber in diesem Fall waren die Konsequenzen leider schwerwiegender", sagte Booth. Seitens Renault war man sich durchaus der Risiken bewusst, gab dennoch Kubica grünes Licht.

"Robert darf Rallye fahren, weil es ihm am Herzen liegt. Für ihn ist der Rallye-Sport wichtig, er gibt ihm einen Ausgleich", verteidigte Teamchef Eric Boullier die Entscheidung. Für Booth muss jedes Team selbst entscheiden wie man das Beste aus einem Fahrer herausholt. "Man kann Rennfahrer nicht in Watte packen oder sie von irgendwelchen Dingen abhalten. Sie sind junge Männer, die schnelle Rennautos fahren. Ihre Natur ist es, die ganze Zeit zu pushen", erklärte Booth.