Was bedeutet für dich die Saison 2011?
Jaime Alguersuari: Ich denke, dass es für mich definitiv eine Schlüsselsaison wird. Jede Saison ist wichtig und diese wird definitiv wichtig für mich, denn es ist mein zweites volles Jahr in der Formel 1 und das zweite Jahr, in dem Toro Rosso sein eigenes Auto baut. Es wird also sehr ausschlaggebend für unsere Zukunft, die Zukunft von Toro Rosso und für mich, denn wir müssen unsere Gegner ins Auge fassen, und das sind Williams, Force India und Sauber. Wir müssen gegen sie kämpfen und die Meisterschaft vor ihnen beenden.

Die neuen Reifen sind für alle die große Unbekannte., Foto: Sutton
Die neuen Reifen sind für alle die große Unbekannte., Foto: Sutton

Mit KERS und dem verstellbaren Heckflügel, wirst du im Cockpit sehr beschäftigt sein. Wie wirst du dich auf die neue Technologie einstellen?
Jaime Alguersuari: Die Regeln für 2011 sind noch nicht getestet worden und wir werden sehen wie sie funktionieren werden. Es sieht ziemlich kompliziert aus, sich auf das KERS und den verstellbaren Heckflügel einzustellen. Wir müssen es testen und sehen wie es geht. Ich denke KERS ist nicht so schwierig, denn du kannst schon vor dem Rennwochenende die Stellen ausmachen, an denen du es einsetzen kannst, und lernen wie du es im Rennen nutzen kannst. Wie auch immer, bei dem Heckflügel bin ich mir noch nicht sicher. Das weiß noch keiner, auch kein Fahrer. 2010 hatten wir den Frontflügel, bei dem wir definitiv einen Unterschied in der Balance des Autos bemerkten und wenn die Reifen abbauten, war es eine große Hilfe. Wir werden sehen wie es mit dem neuen Heckflügel läuft, denn der ist für alle neu.

Du konntest die Pirelli-Reifen schon einen Tag in Abu Dhabi testen. Was bringt deiner Meinung nach der Wechsel des Reifenherstellers?
Jaime Alguersuari: Das ist eine andere große Frage für alle: die Reifen. Ich denke, dass die Pirelli-Reifen recht gut funktionieren werden, denn wir sammelten gute Erfahrungen in Abu Dhabi, beim ersten Test bis jetzt. Wir waren mit der Performance der Reifen sehr zufrieden. Jeder bezog sich auf Bridgestone, weil sie so viel Erfahrung in der Formel 1 hatten. Ich weiß nicht wie schnell oder langsam wir auf den Pirellis sein werden im Vergleich zu Bridgestone, aber bis jetzt scheint die Performance sehr ähnlich zu sein und wir mehr oder weniger die gleichen Rundenzeiten erwarten.

Erwartest du, dass diese Veränderungen das Überholen leichter machen warden, so wie sie es sollen?
Jaime Alguersuari: In der Formel 1 sucht du immer nach Überholmanövern und letztes Jahr war es wirklich nicht leicht zu überholen. Das war schon immer der Fall in der Formel 1: Es ist immer schwierig ein anderes Auto zu überholen, denn du bremst sehr kurz vor der Kurve. Auch wenn du einen Geschwindigkeitsvorteil hast, ist es nie leicht, deshalb denke ich, dass wir immer nach Überholmanövern suchen werden müssen. Dieses Jahr kann es mit dem KERS-System und weniger Anpressdruck am Auto, sollten wir etwas eher bremsen müssen und der bewegliche Heckflügel und solche Dinge, sollte Überholen leichter machen.

Uns steht die längste Saison der Formel-1-Geschichte bevor. Wie kannst du dich darauf physisch und mental vorbereiten?
Jaime Alguersuari: Was du von der physischen Seite her brauchst, ist, dass du fit in jedes Rennen startest, denn 20 Grand Prix sind eine lange Saison, mit einem Rennen mehr in Indien, brauchst du einer guten körperlichen Verfassung sein und cool bleiben bei den vielen Reisen und Abenteuern, denen wir ausgesetzt sind. Es wird nicht leicht sein und ich erwarte, dass es schwer wird für alle Fahrer den Rhythmus bei den Reisen zu bewahren, mit dem Jetlag und so. Aber bei dem hohen Fitnesslevel der Formel-1-Fahrer wird es keine große Sache werden.

Beständigkeit - du hast die gleichen Ingenieure, Mechaniker und Teamkollegen. Ein nützlicher Aspekt?
Jaime Alguersuari: Ja, natürlich. Ich denke, dass es sehr wichtig ist im gleichen Team zu bleiben, mit denselben Ingenieuren und mit denselben Leuten und Mechanikern im Hintergrund in Faenza. Es ist sehr wichtig, das gesamte Team für ein und ein halbes Jahr zu kennen und es wird mir dieses Jahr sicher helfen. Ich freue mich wirklich auf den Start der Saison, denn sie wissen, was sie von mir erwarten können und ich weiß mehr oder weniger, was ich von meinem Ingenieur und den Leuten, die mit mir arbeiten, erwarten kann. Ich erwarte also diese Saison viel von dem Auto und der Entwicklungsseite.