Nach dreijähriger Abstinenz kehrte der Motorenlieferant mit den Teams Williams, Lotus, HRT und Virgin zurück. Am Ende standen in der Konstrukteurswertung die Plätze 6, 10, 11 und 12 zu Buche. Doch die Saison bei Cosworth verlief besser, als man das auf den ersten Blick sieht.

1.129 Runden respektive 5.795 Kilometer legte man in den Rennen zurück - über die Rennwochenenden verteilt waren es über 100.000 Kilometer.

Doch nicht nur die Motorenschmiede im Hause Cosworth war fleißig - auch auf der Elektronikseite versorgte man die drei neuen Teams beispielsweise mit Lenkrädern. Vielleicht wollte Rubens Barrichello also einfach nur tauschen, als er Karun Chandhok nach seinem Umfall am Casinoberg in Monaco das Lenkrad vor den Boliden schmiss.

Zufrieden zeigte sich auch Cosworths General-Manager für den Bereich Formel 1, Mark Gallagher. "Wir haben unser Ziel, alle vier Teams, und damit ja immerhin ein Drittel des Startfeldes, mit wettbewerbsfähigen, zuverlässigen und bezahlbaren Motoren auszustatten erreicht", zeigte sich Gallagher zufrieden. "Die Beziehung mit unseren Kunden war gut und wir haben gut entwickelt - also können wir wirklich befriedigt auf diese Saison zurückblicken", sagte er weiter.

Zufrieden mit den Ergebnissen

"Der Cosworth CA2010 wurde in kurzer Zeit und auf der Basis des 2006er-Models konstruiert. Aber die Drehzahl, da der Motor ja mehrere Wochenenden zu halten hat, sowie das Nachtankverbot und die Gewichtsverteilung haben uns schon vor Aufgaben gestellt", so Gallagher. Er sei aber zufrieden mit den Ergebnissen. "Die Resultate auf der Strecke waren in Relation dazu, dass es sich um neue Teams handelte, schon in etwa dort, wo wir sie erwartet hatten", so der Cosworth-Mann.

Vor diesem Hintergrund wollte Gallagher besonders Williams hervorheben: "Sie haben uns natürlich eine bessere Möglichkeit gegeben, unsere wahre Performance zu zeigen und zusammen haben wir viele Platzierungen innerhalb der Punkteränge geschafft. Nicht zu vergessen natürlich die Pole Position von Brasilien - die trotz der wechselhaften Bedingungen ein Meilenstein war", sagte Gallagher. Mit Williams sei man an einem Punkt, an dem man eine solide Basis geschaffen habe, auf der man in der Zukunft zuversichtlich aufbauen könne.

Ein regelrechter Fakellauf als wohl berühmtestes Überbleibsel der Zusammenarbeit zwischen Lotus und Cosworth - Heikki Kovalainens kapitaler Motorschaden in Singapur, Foto: LotusF1
Ein regelrechter Fakellauf als wohl berühmtestes Überbleibsel der Zusammenarbeit zwischen Lotus und Cosworth - Heikki Kovalainens kapitaler Motorschaden in Singapur, Foto: LotusF1

Dass man mit Lotus auch den besten Neueinsteiger des Jahres unterstützte, machte Gallagher stolz - vor dem Hintergrund, dass alle Neueinsteiger mit Cosworth an den Start gingen und dieser "Erfolg" somit so oder so zu verbuchen gewesen wäre, erscheint das jedoch ein bisschen seltsam. Der Truppe von Tony Fernandes, die die Zusammenarbeit mit Cosworth aber schon wieder beendet hat, wünschte Gallagher dennoch alles Gute für die Zukunft und war sich ganz sicher: "Der Wechsel zu Renault hatte sicher nichts mit der Leistung des Cosworth-Motors zu tun."

Für die Saison 2011 prophezeite der General-Manager der Motorenschmiede viele signifikante Verbesserungen und Veränderungen. Die Tests mit dem neuen KER-System würden bereits seit Monaten laufen und die ersten Eindrücke seien durchaus positiv und viel versprechend.